Frau badet in einem eiskalten Bergsee
Winterbaden

Eisbaden in der Schweiz

Ein Bad sieht bei den meisten von uns wohl so aus: Romantisches Kerzenlicht, entspannende Musik und angenehm warmes Wasser in der eigenen Badewanne. Ein Badetrend geht aber in die komplett andere Richtung. Beim Eisbaden, oder auch Winterbaden genannt, steigt man bis zur Brust in Wasser zwischen null und 15 Grad. Dadurch soll unser Immunsystem gestärkt werden. Doch was steckt hinter dem Bad im eiskalten Nass, wie gesund ist der Badespass im Eis und wo kann man in der Schweiz eisbaden?

Eisbaden – das Wichtigste in Kürze:

Eisbaden ist zwar kein neuer Trend, erfreut sich in den letzten Jahren dank Wim Hof jedoch grosser Beleibtheit. Dabei badet man in eiskaltem Wasser zwischen 0 und 15 Grad. Der Kopf bleibt jedoch immer an der frischen Luft. Durch das kalte Wasser sollen unser Immunsystem und unsere Psyche gestärkt werden. Doch ist das wirklich wahr? Welche Gefahren bestehen beim Winterbaden? Und wie bereitet man sich auf das Eisbad vor? Hier findest du alle Antworten auf deine offenen Fragen.

Was bringt das Eisbaden?

Wenn man beim Eisbaden in Wasser um den Gefrierpunkt steigt, ziehen sich unsere Blutgefässe kurzfristig zusammen. Dies klingt erst mal nicht sehr gesund. Der gewünschte Effekt des Eisbadens zeigt sich jedoch bereits nach kurzer Zeit. Die Blutgefässe weiten sich aus, wodurch das Blut besser zirkulieren kann.

Unser Immunsystem kann so gestärkt werden und besser gegen Infekte ankämpfen. Doch auch auf unsere Psyche und unser allgemeines Wohlbefinden soll Eisbaden einen positiven Einfluss haben. Aber auch nach dem Sport kann ein Eisbad für schnellere Regeneration sorgen – kein Wunder also, setzen sich viele Spitzensportlerinnen und Sportler nach einem Wettkampf oder dem Training in eiskaltes Wasser.

Ist Eisbaden wirklich gesund?

Durch den Kältereiz beim Eisbaden werden verschiedene wertvolle Stoffe im Körper freigesetzt. Adrenalin, Endorphine und entzündungshemmende Kortikoide sorgen für bessere Laune, machen wach und motivieren.

Zudem wird Blut bis in die kleinsten Gefässe gepumpt. Durch regelmässiges Eisbaden kann so tatsächlich das Immunsystem angekurbelt und der Körper vor Infekten geschützt werden.

Ist Eisbaden gefährlich?

Beim Eisbaden gibt es zwei wichtige Faktoren zu beachten, um potenzielle Gefahren grösstmöglich zu vermeiden. Das sind einerseits die Dauer des Eisbades wie auch mögliche Vorerkrankungen.

Wer sollte nicht Eisbaden?

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten auf Winterbaden oder Eisschwimmen verzichten. Da der Kälteschock unseren Kreislauf aktiviert, können so bei Problemen Herzrhythmusstörungen oder ein Herzstillstand ausgelöst werden. Auch Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck wird vom Eisbaden abgeraten.

Wichtig: Beachte bitte, dass du auf keinen Fall alleine Eisbaden gehen solltest. Hol dir immer eine andere Person dazu, die dir im Falle einer Unterkühlung helfen kann.

Bist du über deinen gesundheitlichen Zustand informiert und hast keine Vorerkrankungen am Herz oder Kreislaufprobleme und beachtest die vorgegebenen Zeiten, steht einem wohltuenden Bad im eiskalten Wasser nichts im Weg.

Wie fängt man mit Eisbaden an?

Eisbaden will gelernt und vor allem gut vorbereitet sein. Um dich auf das Baden oder Schwimmen im eisigen Wasser vorzubereiten, empfiehlt es sich, bereits im Herbst ein erstes Mal in kaltes Wasser zu steigen. Zudem kannst du auch unter der Dusche den Hahn immer mal wieder auf kalt drehen. Dabei solltest du den Kopf nicht nass machen und immer von unten nach oben langsam vorgehen.

Warum sollte ich beim Eisbaden eine Mütze tragen?

Über den Kopf verlieren wir sehr viel Körperwärme, die wir beim Eisbaden jedoch brauchen. Um den Wärmeverlust einzudämmen, sollte deshalb eine Mütze getragen werden. Auch Handschuhe können den Wärmeverlust verlangsamen.

Wie lange sollte man eisbaden?

Ein wirksames Eisbad dauert wenige Sekunden bis 5 Minuten. Zu Beginn wird es dir wahrscheinlich schwerfallen, nur schon eine Minute im Wasser auszuharren. Mit der Zeit kann die Zeit im Eiswasser dann erhöht werden.

Nach 5 Minuten sollte jedoch spätestens Schluss sein. Falls du zwischendurch ein Stechen in den Beinen verspürst, solltest du das Eisbad sofort abbrechen.

Wie oft sollte man Eisbaden?

Eisbaden kann einen positiven Einfluss sowohl auf unsere körperliche wie auch unsere psychische Gesundheit haben. Um wirklichen einen langfristigen Effekt zu erzielen, empfehlen Experten jeden zweiten Tag ein Eisbad.

Wie macht man Eisbaden richtig?

Die folgenden Punkte zeigen dir, wie du beim Eisbaden richtig vorgehst:

  • Steige nur sehr langsam ins Wasser
  • Bleibe niemals zu lange im Wasser
  • Breche dein Eisbad ab, wenn sich körperliche Alarmsignale zeigen
  • Zieh dir nach dem Eisbad umgehend warme Kleider an
  • Das Aufwärmen sollte allerdings langsam passieren

Wie viele kcal verbrennt man beim Eisbaden?

Wusstest du, dass du beim Eisbaden auch abnehmen kannst? Da der Körper auf den Kältereiz mit der Produktion von Wärme reagiert, kann Fett verbrennt werden. Bei einer Dauer von 15 Minuten sind das ungefähr 250 Kilokalorien. Von einem so langen Eisbad ist aus gesundheitlichen Gründen allerdings abzuraten.

Wo kann man eisbaden in der Schweiz?

Eisbaden hat in der Schweiz eine lange Tradition. Am Coupe de Noël springen seit 1934 jährlich über 2000 Menschen in den eiskalten Genfersee. Um dein Immunsystem im eisig kalten Wasser zu boosten, musst du jedoch nicht zwingend nach Genf fahren. Das sind die schönsten Orte zum Eisbaden in der Schweiz.

 Eisbaden in Arosa, Graubünden

Eisbadi Arosa
Eisbadi Arosa © eisbadi.ch

Der Untersee in Arosa ist sowohl im Winter wie auch im Sommer ein beliebter Ort zum Baden. Durch ein freigelegtes Loch in der Eisschicht kann man ohne Probleme ins eisig kalte Wasser steigen. Eisbaden in Arosa ist kostenlos und geschieht auf eigene Verantwortung. Für Neulinge bietet der Verein Begleitung an.

Ort: Poststrasse 181, 7050 Arosa

Weitere Informationen findest du hier.

 Eisbaden in Bischofszell, Thurgau

as
Thurbrücke, Bischofszell © thurgau-bodensee.ch

Im thurgauischen Bischofszell kann während der Wintermonate in der eiskalten Thur gebadet werden. Je nach Pegel reicht das Wasser in der Thur mit einigen Zentimetern für ein erfrischendes Fussbad oder mit mehreren Metern für ein ganzes Bad.

Ort: Thurbrücke in Bischofszell

 Eisbaden im Caumasee, Graubünden

Der Caumasee eignet sich perfekt zum Eisbaden
Der Caumasee in Flims eignet sich perfekt zum Eisbaden © Jonas Humbel / Unsplash

Bei dieser atemberaubenden Umgebung und dem glasklaren Wasser vergisst man beinahe, dass das Wasser nur gute drei Grad kalt ist. Wer es also wissen möchte, sollte sich ein Eisbad im kalten Caumasee im bündnerischen Flims auf keinen Fall entgehen lassen.

Ort: Caumasee, Flims

 Eisbaden im Hallwilersee in Seengen, Aargau

Hallwilersee in Seengen
Hallwilersee in Seengen © Switzerland Tourism / Oliver Wehrli

Der Hallwilersee eignet sich perfekt zum Winterbaden. Mit dem eindrücklichen Bergpanorama vor Augen können die 15 Minuten des Eisbades ganz schön schnell vergehen.

Ort: Seengen, Aargau

Unsere Genuss-Highlights der Woche!

Unsere Genuss-Highlights der Woche!