Burger dürfen bei Ihnen auch mal ein rotes Bun haben, mit Jacobsmuschel und vorallem par excellence zubereitet sein? Wir zeigen drei ausgeklügelte Burger Rezepte aus dem «Burger unser», darunter auch einen Veggie-Helden.
Burger haben im Bezug auf gesunde Ernährung keinen guten Ruf – dank der bekannten Schnellrestaurants hat sich der Irrglaube verbreitet, es handele sich bei Burgern um Fastfood. Falsch gedacht! Aus dem oft lieblos zusammengewürfelten Mix aus Burger-Patty, Brötchen und Ketchup kann nämlich genauso gut eine elegant zusammengestellte Komposition aus Brioche-Bun, Süsskartoffel-Patty und Rauchmandel-Parmesan-Ketchup kreiert werden. Vom Snack im Auto zur Haute Couture der Küche – der Burger ist wandelbar und das zeigen nicht zuletzt die Autoren des Edelburger-Rezeptbuches «Burger Unser».
Das «Burger Unser» – eine Bibel für Gourmets
Wie die richtige Bibel ins Alte und Neue Testament geteilt ist, ist auch das «Burger Unser» zweigeteilt: Buns, Fleisch, Patties, Sossen und Beilagen werden einzeln auf insgesamt gut 100 Seiten beschrieben, die eigentlichen Burger Rezepte folgen auf weiteren gut 100 Seiten.
Süss und herzhaft: Die Burger-Buns
Los geht es mit den Buns: 14 Rezepte, von denen die meisten Leser noch nie etwas gehört haben sollten, werden präsentiert. Vom veganen Bun über den Macaroni-Käse-Bun bis zum Belgische-Waffel-Bun ist der Backkunst keine Grenze gesetzt. Dazu werden dem Leser nützliche Tipps und Bilder-Backanleitungen serviert.
Burger Patties selber machen
Ähnlich viel Variation gibt es auch bei den Burger-Patties: Ein eigenes Kapitel beschreibt, welches Fleisch Sie am besten für den klassischen Burger verwenden und wie es zubereitet wird. Auch hier gehört eine Bilderanleitung sowie ausführliche Fleischkunde dazu. Wer aber nicht so viel wert auf das reine Rindfleisch-Patty legt, wird anschliessend gut beraten. Immerhin eignen sich Lamm- und Hähnchenfleisch ebenso gut für den Küchenklassiker wie Weisswurst und schwarze Bohnen.
Burger Sosse und Beilage: Das I-Tüpfelchen
Es müssen ja nicht immer Ketchup und Majo aus der Tube sein. Viel leckerer und eindrucksvoller sind doch kleine Abwandlungen dieser Geschmacksträger – und das oftmals ohne viel Mehraufwand! Um einige Kräuter ergänzt wird aus der Standard-Majo schnell eine würzige Kräuter-Majonnaise gezaubert. Mit etwas mehr Zutaten entstehen dann sogar Dips mit klangvollen Namen wie «Der Kardashian», «All Cheese perfect» oder «Der dunkle Ritter». Damit das auch dem unerfahrensten Koch gelingt, bietet das «Burger Unser» ausserdem eine tolle Anleitung zum Majo selber machen.
Was passt am besten zum Burger? Na klar: Pommes – auch in der Haute Cuisine! Deshalb wird mit dem «Burger Unser» auch gleich ein «Fritten Unser» geliefert. Tolle Rezepte für Süsskartoffel-Pommes, gedrehte Kartoffeln und Zwiebelringe gibt es zu entdecken. Daneben: Gesunde Beilagen. Paprika mit Meersalz, Melone mit Feta oder Pilze mit Kirschen passen super zum individuell zusammengestellten Burger.
Das «Burger Unser» – ein Fazit
Das Rezeptbuch ist ein tolles Einsteigerbuch für alle, die den Burger mal von einer anderen Seite kennenlernen möchten. Der Leser hat die Möglichkeit, sich aus seinen Rezept-Favoriten einen ganz individuellen Lieblingsburger zu bauen oder – für nicht so Kreative – sich ein fertiges Rezept vorsetzen zu lassen. Viele Bilder wecken die Lust aufs Burger braten und helfen gleichzeitig, die leserfreundlichen Texte noch besser zu verstehen. Bleibt nur noch eines zu sagen: Viel Spass beim Ausprobieren!
Drei Burger Rezepte aus dem Kochbuch «Burger Unser»
Von den Machern empfohlen:
Patty: Tatar, 100 g oder weniger, in der Pfanne zubereitet
Bun: Kartoffel/Rote Beete-Bun mit Sesam-Topping
Beilage: Eingelegte Zuckerschoten
Getränk (alkoholisch): Santa Digna Cabernet Sauvignon
Getränk (nicht alkoholisch): Apfel-Rote-Bete-Saft
TATAR PATTY
- 400 g Rinderhüfte oder Filet, fein mit dem Messer gewürfelt
- 1 EL Olivenöl
- 3 EL Parmesan, fein gerieben
- 1/2 Bund Schnittlauch, sehr fein geschnitten
- 3 Prisen Tasmanischer Pfeffer, frisch gestossen
- etwas Meersalz
Das Fleisch mit den Zutaten mischen und mit einer Patty-Presse formen. Kurz vor dem Servieren wie gewünscht anbraten und anschliessend salzen und pfeffern. Wenn das Tatar von beiden Seiten kross angebraten wird, schmeckt es am spannendsten. Wer allerdings kein rohes Fleisch mag, der kann das Patty auch herkömmlich durchbraten.
PARMESANCHIP
- 100 g Parmesan
Den Parmesan mit einer Reibe sehr fein reiben oder im Mixer sehr fein mahlen. Dem geriebenen Parmesan mit einem Ausstecher direkt in der beschichteten Pfanne Form geben, dann bei mittlerer Hitze knusprig schmelzen. Der Ausstecher dient nur der Formgebung und muss nicht in der Pfanne bleiben. Wenn der Parmesan sich leicht vom Pfannenboden löst, kann man ihn herumdrehen und auf der anderen Seite ebenfalls knusprig ausbraten. Parmesanchips aus der Pfanne nehmen und auf einem Küchenpapier auskühlen lassen. Bis zur Verwendung beiseitelegen. Um den Parmesanchip glatt zu bekommen, kann man ihn nach dem ersten Wenden mit einem Backpapier abdecken und mit einem Topf beschweren. Die Parmesanchips sollten nach dem Erkalten in einem luftdichten Gefäss gelagert werden, damit sie knusprig bleiben.
EIERSALAT
- 8 Eier
- 1 EL eingelegte Kapern und Wasser
- etwas Meersalz
Eier 6,5 Minuten kochen, sodass sie innen noch flüssig sind, aber das Eiweiss vollkommen ausgehärtet ist. Eiweiss vom Eigelb trennen. Kapern grob hacken. Eiweiss in Stücke schneiden, das Eigelb zu einer homogenen Masse verrühren, mit Meersalz und Kapernwasser würzig abschmecken und unter das Eiweiss heben. Abgedeckt bis zur Verwendung beiseitestellen. Die Frage, welche Schuhe man anziehen soll, kann einen regelrecht verrückt machen. Dagegen wirkt die ewige Diskussion der Wissenschaft um das Ei und das Huhn recht banal bzw. irrelevant. Bei diesem Burger ist die Lösung simpel: Das Ei sollte zuerst, also nach oben kommen. Beisst man dann auf den noch weichen Dotter und durch das zarte Tatar, vergisst man alle unwichtigen Fragen und schwelgt in Dankbarkeit ob der Existenz von Eiern, Tatar, Senf und allem Irdischen überhaupt. Keine Ahnung, warum wir hier sind. Aber es gibt uns, und es gibt Burger, und das ist gut so.
SENF-MAYONNAISE
- 3 EL BU-Mayonnaise
- 1 EL saure Sahne
- 1 TL Dijon-Senf
- 1/2 TL grober Senf
- 1/2 TL süsser grober Senf
- etwas Chardonnayessig
- etwas Meersalz
Alle Zutaten zu einer homogenen Masse rühren und würzig säuerlich abschmecken.
ANRICHTEN
- 200 g Babyspinat
- etwas Olivenöl
- etwas Meersalz
- etwas Pfeffer
- etwas Butter
- 1 EL Kapern
- etwas Frühlingszwiebel, in Ringe
- geschnitten
- einige Blätter Senfkresse
- 4 geröstete Speckchips
Den Spinat kurz in der heissen Pfanne mit Olivenöl schwenken und mit etwas Meersalz und Pfeffer abschmecken. Bis zur Verwendung auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Die Buns aufschneiden, in einer Pfanne mit Butter auf den Innenseiten goldgelb anbraten. Bis zur Verwendung beiseitestellen. Die Patties mit etwas Öl in der Pfanne von beiden Seiten kurz, aber knackig (bei hoher Hitze) anbraten, sofort aus der Pfanne nehmen und anrichten. Pfeffer und Salz nicht vergessen! Die Bun-Böden mit Senf-Mayonnaise bestreichen. Nacheinander den Spinat, die Tatarpatties, den Parmesanchip und Eiersalat darauf platzieren und mit Kapern, Frühlingszwiebelringen, Senfkresse und Speck garnieren. Bun-Deckel daraufgeben und Burger sofort servieren.
Diese und viele weitere Rezepte finden Sie im Kochbuch «Burger Unser» von Hubertus Tzschirner, Nicolas Lecloux, Dr. Thomas Vilgis, Nils Jorra und Florian Knecht. Das vielleicht beste und letzte Buch über Burger ist erschienen im Callwey Verlag.