Eheringe aus Rotgold: Wie auch Weissgold und Gelbgold entsteht die Farbe durch Legierungen
FARBNUANCEN

Weissgold oder Rotgold: Das steckt hinter Goldlegierungen

Gold ist nicht gleich Gold! Und meist gar nicht so rein, wie es scheint. Bei Schmuck werden dem Feingold Zusatzmetalle wie Silber und Kupfer zugefügt, sodass die Goldlegierungen Weissgold, Rotgold oder Gelbgold entstehen.

Wer beim Juwelier vor den gut bestückten Schmuckauslagen steht, muss sich entscheiden: Soll es ein das klassische Gelbgold oder vielleicht ein Ring aus Weissgold oder Rotgold sein? Eins vorweg: Die Annahme, das Gelbgold sei wertvoller als die anderen Goldfarben, ist falsch. Alle drei Legierungen haben einen Goldgehalt von 75 Prozent. Die restlichen Anteile bestehen aus zugefügten Materialien wie Silber und Kupfer.

Weissgold

Die Bestandteile von Weissgold 750 können sich von Juwelier zu Juwelier unterscheiden. Allen gemeinsam ist aber der Anteil von Feingold, der 750/1000 beträgt und gelb ist. Das Feingold wird dann mit Nickel oder Palladium legiert. Dadurch hat das Weissgold noch immer einen gelblichen Schimmer. Um ihm eine kräftigere, weisse Farbe zu verleihen, wird es einer galvanischen Behandlung, dem Rhodinieren unterzogen. Der Überzug ist allerdings nur auf der Oberfläche vorhanden: Gerade bei Eheringen, die täglich getragen werden, trägt sich die Schicht mit der Zeit ab. Sie können dann aber wieder neu rhodiniert werden.

Gelbgold

Gelbgold kommt in seiner Farbigkeit dem Feingold am nächsten, was bei der Herstellung von Goldlegierung auch das Ziel ist. Neben den 750 Teilen Gold wird dem Gelbgold meist zu gleichen Teilen Silber und Kupfer zugefügt. Werden die Materialien unterschiedlich beigefügt, wird eine andere Goldfarbe erzielt.

Rotgold

Für die leicht rötliche Farbe des Rotgolds ist das Metall Kupfer verantwortlich, das mit den 750 Teilen Gold legiert wird. Teilweise werden auch geringe Mengen Silber beigegeben, um die Verarbeitung zu Schmuck zu vereinfachen und verschiedene Farbnuancen zu erhalten. Eine Variante des Rotgolds ist Roségold: Es besitzt nur einen geringen Kupfer- aber einen hohen Goldanteil, somit nur eine leichte Rotfärbung. Bei hochwertigem Roségold wird Silber oder Palladium beigement, um es beständiger gegen äussere Einwirkungen zu machen.

Warum werden Goldlegierungen überhaupt verwendet?

Das Beifügen anderer Metalle ist zum einen eine optische Frage: Schmuck aus Weissgold oder Rotgold ist eine schöne Abwechslung zum klassischen Gold. Durch die Legierung mit anderen Materialien kann das Gold ausserdem besser verarbeitet werden, weil sich Dichte, Härte und Schmelzpunkt verändern. Nicht zuletzt wird Gold aus Kostengründen legiert.
 

Text: Dorothea Schulze Mengering, Quelle: Romberg.ch / Bild: millwaukee, iStock, Thinkstock

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