Marrakesch gilt als die Perle des Südens: Die Haupstadt Marrokos zieht magisch an und versprüht den Flair des Orients
ORIENTALISCHE METROPOLE

Marrakesch oder «Die Perle des Südens»

Die orientalische Metropole im Südwesten Marokkos vermittelt noch heute das Flair aus 1001 Nacht. Am Fusse des Hohen Atlas gelegen, umzingelt von einem Palmengarten lockt Marrakesch mit der eindrücklichen Pracht des Orients, exotischen Düften, verführerischen Oasen und brillianter Unterhaltung.

Marrakesch wird nicht umsonst «die Perle des Südens» genannt. Mit prunkvollen Palästen und Moscheen, einer malerischen Altstadt, grünen Oasen und luxuriösen Hotels bietet die orientalische Stadt nicht nur Sonnenanbetern, sondern auch Abenteurern und Erholungssuchendenen exklusive Möglichkeiten, den Orient zu entdecken. Für Marrakesch sollte man sich ein paar Tage Zeit nehmen, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen: Sakrale Architekturwerke, edle Stoffe, exotische Gewürze und abendländische Brauchtümer.

Eine Stadt voller Geheimnisse – Marrakeschs Sehenswürdigkeiten

Als eine von vier Königsstädten gilt Marrakesch als «die Rote»: Viele der alten Bauten und Häuser kommen in Rot- oder Ockertönen daher. Eintönig ist die Stadt aber keineswegs: Farbenfrohe Mosaike, idyllische Gärten und schillernde Märkte bringen Leben in die jahrhundertalte Berbermetropole. Die Altstadt von Marrakesch vermittelt mit ihren engen Gassen und traditionsreichen Plätzen träumerische Einblicke in die Historie der Stadt, während der Norden mit westlich geprägter Unterhaltungskultur wie Nachtclubs, Luxus-Hotels, Golfclubs und einer Universität ein modernes Marrakesch präsentiert. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten offenbaren die Geheimnisse der Medina und ziehen Besucher magisch an.

Farbenfrohe Mosaike in der weit bekannten Koranschule Madrasa Ben Youssef in Marrakesch

Djema el Fna & Souk

Das unbestrittene Highlight schlechthin ist der Djemaa el Fna - der Platz der Genüsse oder auch Platz der Geköpften. Tag für Tag zieht er bis spät in die Nacht Tausende von Marrokanern und weit hergereiste an, um das wilde Treiben zu bestaunen. Wurden dort einst Todesstrafen vollzogen, dient der Platz heute als Bühne für unzählige Akrobaten, Schlangenbeschwörer, Gaukler und turnende Äffchen, die Tag für Tag ihre Kunststücke vorführen. Auch Obstverkäufer, Spezienhändler und Korbflechter versammeln sich schon morgens auf der grossen Esplanade, um ihre Spezialitäten anzubieten: Geniessen Sie einen frischen Orangensaft oder probieren die verschiedenen Sorten von Datteln und Oliven. Bis spät in die Nacht versorgen Garküchen die hungrigen Besucher mit allem, was das Herz begehrt.

Der Gauklerplatz Djema el Fad

Unweit des Spektakels tuen verzweigte Basarstraßen alte Geheimnisse der Stadt auf: Der Souk von Marrakesch ist das Herz der Medina, der auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Wer sich an den touristisch geprägten Basaren vorbei und tiefer in das Labyrinth von Gassen hineinwagt, taucht in die tausendjährige Historie der Stadt ein. Hier finden sich allerlei Handwerker, Eisenschmieden, traditionelle Schuhgeschäfte, Leder- und Schmuckwaren.

Koutoubia Moschee

Die Koutoubia Moschee (Mosquée Koutoubiya) zählt zu den grössten Moscheen des muslimischen Abendlandes. Sie wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut und 1997 aufwendig renoviert. Das mächtige Minarett ist das architektonische Wahrzeichen der Stadt und das meistfotografierteste Minarett. Auch wenn die Moschee für Nichtmuslime nur von Aussen betrachtet werden darf, ist das schlichte und doch prunkvolle Gotteshaus eine Pflichtstation für Reisende.

Stadtmauer von Marrakesch

Der zwölf Kilometer lange Wall mit insgesamt elf Toren zählt zu den eindrucksvollsten Stadtmauern Marokkos. Überragt von Dattelpalmen, Zypressen und Kiefern und mit dem Hohen Atlas- Gebirge im Hintergrund hinterlässt das Bauwerk einen märchenhaften Eindruck.

Stadtmauer von Marrakesch am Fusse des Hohen Atlas Gebirges

Jardin Majorelle

Einst vom Maler und Pflanzensammler Jacques Majorelle geschaffen, wurde der Garten im Jahr 1980 von Modeschöpfer Yves Saint Laurent erworben und wieder zum Leben erweckt. Der Jardin Majorelle ist eine Oase der Ruhe für die pulsierende Stadt Marrakesch.  Bestaunen Sie das sagenhaftes Zusammenspiel von Kakteen, Seerosen, Bambus, Farnen, Palmen und Bananenstauden: In diesem Garten wachsen Pflanzen aus aller Welt. Ein leuchtend blauer Bau, errichtet vom Maler Jacques Majorelle (1883-1962), beherbergt ein kleines ethnografisches Museum.

Buntes Zusammenspiel von Kakteen im stilvoll gestalteten Jardin Majorelle

Madrasa Ben Youssef

Besuchen Sie die schönste Koranschule des Landes: Sie besticht durch ihren gigantischen Innenhof mit Bodenfliessen aus Marmor, farbenfrohen Mosaiken, sakralen Fresken und Stuckdekor.

Place des Ferblantiers

Der Platz der Lampenmacher ist von zahlreichen kleinen Werkstätten umgeben, in denen Künstler bunte Lampen herstellen. Am Südrand wird der Platz von der alten Stadtmauer begrenzt.

Place des Ferblantiers - Bunte Lampen aus den Werkstätten der Lampenmacher

Bahia Palast

Erst 1900 erbaut, gilt der Wesirspalast als einer der schönsten Paläste von Marrakesch. Das orientalische Prachtstück bietet Staatsgästen bis heute Unterkunft und ist ein Meisterwerk maurischer Baukunst. Buchen Sie eine Führung durch die prunkvollen Innenräume.

Einen Überblick über Marrakeschs Sehenswürdigkeiten bietet der MarcoPolo Reiseführer.

Exotische Küchen-Vielfalt von Marrakesch

Die marrokanische Küche bereitet raffiniert von der Sonne verwöhnte Früchte und Gemüse sowie wohlriechende Gewürze, delikate Fische und schmackhaftes Fleisch zu. Sie zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an verschiedenen Gerichten aus. Die bekannteste orientalische Speise ist Couscous. Sehr beliebt und lecker sind die verschiedenen Variationen von Tajines, spezielle Eintöpfe mit Poulet und Zitronen oder Rindfleisch mit Pflaumen. Aber auch die Bratspiesse (Brochettes), die Tajine - das Nationalgericht Marokkos aus geschmortem Ragout – und den typisch marrokanischen Thé a la Menthe sollte man unbedingt probieren.

Marokkanische Küche: Tajine bezeichnet das Nationalgericht Marokkos und das Schmorgefäss, in dem es gekocht wird

Besonders idyllisch diniert man im Restaurant Darmoha. Im überdeckten Innenhof mit echten Bananenstauden und grosszügigem Pool werden den Gästen lokale Spezialitäten serviert – von warmen und kalten Vorspeisen bis hin zu kreativ dekorierten Desserts. Ein ebenso schönes Restaurant in einem schicken Hotel in der Medina: Die Küche des La Maison Arabe ist weithin bekannt. Probieren Sie hier die Pastilla.

Das Earth Café ist auf die Zubereitung von veganen Gerichten spezialisiert. Hier kommt auf den Tisch, was auf dem Hof des Besitzers wächst - ausschließlich vegane Bio-Kost.

Ausgang und Nachtleben

Die pulsierende Stadt hat sich auf Touristen eingestellt. So findet man eine Menge Bars und Lokale, in denen auch alkoholische Getränke und Unterhaltungsprogramm angeboten werden. Das Dar Belarj in Djemaa el Fna, eine private Stiftung neben der Madrasa Ben Youssef, bietet abends häufig ein kulturelles Programm mit Konzerten, Lesungen und anderen Veranstaltungen an. Ein besonderer Tipp für einen romantischen Abend zu zweit ist die Kosybar, von dessen Dachterrasse aus man auf das beleuchtete Minarett der Koutubia-Moschee blickt und in einen grandiosen Sternenhimmel.

Ausblick über die Medina von Marrakesch in der Kosybar

Einkaufen und Mitbringen: was das Herz begehrt

Stilvolle und schicke Kleidung findet man laut MarcoPolo-Reiseführer bei M. Abdellatif (Marché Milouda) in der Nähe des Teppichsuqs. Der Händler spricht auch Deutsch schneidert auf Wunsch Dinge nach Mass. Ansonsten findet man im Souk der Medina alles, was das Herz begehrt: edle Stoffe, exotische Gewürze, wertvolles Arganöl, Henna-Tattoos, bunte Lampen und andere traditionsreiche Mitbringsel.

Nächtigen in Marrakesch

Ein Muss für einen perfekten Aufenthalt in der roten Stadt ist die Übernachtung in einem Riad: Ein Riad ist ein traditionelles marrokanisches Haus oder ein Palast mit Innenhof und Garten mit nur wenigen Zimmern – eine Oase der Ruhe und Zweisamkeit. Im Herzen Marrakeschs empfängt Sie das orientatlisch und liebevoll gestaltete Riad Almoulouk. Das Frühstück kann auf der Dachterrasse eingenommen werden, von wo aus man einen traumhaften Blick über die pulsierende Stadt, sowie die Dattelhaine und das Hohe Atlas-Gebirge hat. Eine Nacht in einer der fünf Suiten inklusive Frühstück kostet für zwei Personen ab ca. 120 Franken.

Luxuriös Übernachten iN Marrakesch: Privater Pool des Maison im Amanjema Resort

Im Amanresort Amanjena, dem «friedlichen Paradies» schwelgt man in purem Luxus: atemberaubende Architektur, großzügige Zimmern und ausgiebiger Wellness- und Fitnessbereich. Eine Nacht in einem der Pavilions kostet ab ca. 600 Franken pro Nacht. Im exklusiven Maison mit privatem Swimmingpool und Gartenbereich kostet ab ca. 1'500 Franken pro Nacht.

Anreise und beste Reisezeit für Marrakesch-Ferien

Marrakesch besucht man am besten von März bis Juni oder zwischen September und November, denn dann sind die Temperaturen mit 22 bis 31 Grad angenehm. Im Sommer  ist es mit bis zu 38 Grad heiss und trocken, besonders wenn man einen Ausflug in die Wüste plant.

Von Zürich beträgt die Distanz 2'255 Kilometer mit einer Flugzeit von 3 Stunden und 10 Minuten. Flüge können Sie über Edelweissair oder travel.ch buchen

 

Weitere Reisetipps und Ideen finden Sie auf marrakech-info.com und blog.travelhouse.ch

Text: Dorothea Schulze Mengering / Titelbild: Hassan Bensliman, Hemera, Thinkstock / weitere Bilder: robert van beets, iStock, Thinkstock / kasto80, iStock, Thinkstock / fafou, iStock, Thinkstock / pixelpot, iStock, Thinkstock / elena moiseeva, iStock, Thinkstock / sylwia kania, iStock, Thinkstock / kosybar.com / amanresorts.com

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