Küssnachter Chlausjagen
Samichlaus

Das musst du über das Küssnachter Klausjagen wissen

Jedes Jahr am 5. Dezember wird in Küssnacht am Rigi der Chlaus gejagt. Es handelt sich dabei um einen der urtümlichsten Nikolausbräuche in ganz Europa. Alles was du wissen musst und wieso du dir dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen solltest.

Küssnachter Klausjagen – das Wichtigste in Kürze:

  • Der Ursprung des Küssnachter Klausjagens wird im nördlichen Frankreich des frühen Mittelalters verortet. Mehr zur Geschichte des Küssnachter Klausjagens
  • Das Küssnachter Klausjagen wird mit einem Böllerschuss um Punk 20.15 Uhr eröffnet. Zum Ablauf
  • Die Klausjäger tragen alle ein weisses Hirtenhemd, sind aber mit verschiedenen Werkzeugen wie Geisseln, Glocken oder Hörnern ausgestattet.
  • Der Nikolaus wird beim Umzug von mehreren Schmutzlis und Fackelträgern begleitet.

Wenn am 5. Dezember in Küssnacht am Rigi um 20.15 Uhr plötzlich alle Strassen erlöschen, die Strassen stockfinster sind und in der Ferne das Geräusch von Geisselchlepfern zu hören ist, weisst du: Heute wird der Chlaus gejagt. Was du über einen der traditionsreichsten Nikolausbräuche Europas wissen musst.

Die Geschichte hinter dem Küssnachter Chlausjagen

Das Brauchtum des Klausjagens blickt auf eine lange Tradition zurück. Obwohl er erst im Jahr 1732 erstmals schriftliche in einem Dokument erwähnt wird, ist der Brauch viel älter. Früher wurde er jedoch ein wenig anders gefeiert.

Während lange vermutet wurde, es handle sich beim Küssnachter Klausjagen um einen heidnischen Brauch, ist man heute der Überzeugung, der Brauch stamme aus nordfranzösischen Internaten. Im frühen Mittelalter wurde dort am Nikolaustag ein Junge zum Bischof gewählt, welcher dann den ganzen Tag regieren durfte.

Wie in Frankreich artete der Brauch in Küssnacht am Rigi immer mehr aus. Zudem wehrten sich wohlhabende Küssnachter gegen das Klausjagen, da sie mit den alten Traditionen nichts zu tun haben wollten.

Um das Gelage zu verhindern und die alten Traditionen aufleben zu lassen, wurde deshalb 1928 die Küssnachter St. Niklausengesellschaft gegründet. Seither wird jedes Jahr am 5. Dezember der Samichlaus durch die Küssnachter Strassen gejagt.

Ablauf: Was passiert am Küssnachter Klausjagen?

Geisselchlepfer beim Klausjagen

Am 5. Dezember um Punkt 20.15 Uhr erklingt in Küssnacht am Rigi ein lauter Knall und plötzlich ist alles finster. Sämtliche Strassenlaternen im kleinen Örtchen sind ausgeschaltet. Kurz darauf erscheint die erste Attraktion. Geisselchlepfer – also Menschen mit einer langen Peitsche – zeigen ihr Können. Mit ihren Geisseln führen sie den Umzug an und ziehen mit lautem Knallen alle Blicke auf sich.

Iffelen beim Klausjagen

Hinter den Geisselchlepfern offenbart sich der wahre Schatz des Küssnachter Chlausjagens. Bis zu 200 Iffelen schreiten durch die Strassen und präsentieren ihre leuchtenden Kopfbedeckungen. Die Iffelen erscheinen wie bunte Kirchenfenster. Die meisten von ihnen werden mit Kerzen beleuchtet, einige auch mit Lampen. Auch in der Grösse unterscheiden sie sich. Von nur knapp 50 Zentimeter bis über 2 Meter ist alles zu sehen. Einzig einige Motive sind bei allen Iffelen identisch: Auf der Vorderseite ist immer ein Samichlaus zu sehen und auf der Rückseite sind die Buchstaben JHS eingearbeitet.

St. Nikolaus beim Klausjagen

Auf die Iffelen folgt der Samichlaus. Er wird begleitet von rund einem Duzend Fackelträgerinnen und Fackelträgern sowie mehreren Schmutzlis. 

Musik beim Klausjagen

Nach dem St. Nikolaus und seiner Gefolgschaft füllen Musikerinnen und Musiker die Gassen mit ihren Klängen. Die eindrückliche Klausenmelodie ist seit 1912 Tradition des Umzuges. Der Dreiklang wurde in den 1920er-Jahren mit einem Text unterlegt, der lautet «Mänz, Mänz, Mänz! Bodefridimänz!» und auf einen ehemaligen Bezirksammann und Gegner des Klausjagens zurückgeht.

Trychler beim Klausjagen

Zum Schluss des Umzuges treiben Klausjäger ihr Unwesen. Ausgestattet mit verschiedenen Kuhglocken, verfolgen sie den Nikolaus. Die Senten und Klopfen sowie Hörner sind im ganzen Ort zu hören.

Was passiert nach dem Umzug?

Ist der Umzug zu Ende, sind Klausjäger bis in die frühen Morgenstunden auf den Strassen von Küssnacht am Rigi unterwegs, ehe sie sich um 6 Uhr zum Sächsizügli zusammenfinden.

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