Wie wandelbar die schöne Schweiz ist, das zeigt wohl am besten die Grand Tour of Switzerland. Sie verbindet alle Highlights – von den tollsten Alpenpässen, über 22 Seen, bis zu UNESCO Welterbestätten.
Ob durchgehend per Auto oder mit Unterbrechungen auf Velo und Wanderroute – die Grand Tour of Switzerland sollte jeder der die Schweiz liebt oder lieben lernen will, absolvieren. Hier finden Sie die Route.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Grand Tour?
- Was ist die Grand Tour of Switzerland?
- Wie lange dauert die Grand Tour of Switzerland?
- Was ist die empfohlene Reisezeit für die Grand Tour der Schweiz?
- Wo geht die Grand Tour of Switzerland durch?
Was ist eine Grand Tour?
Die Grand Tour, also die grosse Reise – auch Kavalierstour genannt – war eine zu Zeiten der Renaissance verbindliche Reise der Söhne des europäischen Adels und gehobenen Bürgertums. Diese Reise verlief in der Regel durch Mitteleuropa, Italien, Spanien und ins Heilige Land. Der Name des ausführlichen Erkundens eines jeweiligen Landes ist geblieben.
Was ist die Grand Tour of Switzerland?
Die Grand Tour of Switzerland verbindet alle Highlights der Schweiz auf einer Route. Die Route erfolgt dabei im Uhrzeigersinn durch die Schweiz und jede Etappe kann auch einzeln absolviert werden.
Bei der Grand Tour ist jede touristische Region der Schweiz vertreten. Zu bestaunen gibt es 45 Sehenswürdigkeiten, 12 UNESCO Welterbestätten, 5 Alpenpässe und 22 Seen.
Bild: myswitzerland.com
Wie lange dauert die Grand Tour of Switzerland?
Für die Grand Tour of Switzerland benötigt man mindestens 7 Tage – wobei die Fahrzeit täglich mindestens 5 Stunden betragen müsste. Die Strecke beträgt 1643 km (Auto).
Damit jede Etappe auch wirklich genossen werden kann, sollte sie zwischen 1 und 3 Tagen dauern. Wir empfehlen Ihnen für eine komplette Reise mindestens 15 Tage einzuplanen.
Die Route nur per Auto absolvieren? Langweilig!
Was ist die empfohlene Reisezeit für die Grand Tour der Schweiz?
Als Reisezeit für die Grand Tour of Switzerland eignet sich am besten der Sommer. Aber auch der Frühling und Frühherbst bieten noch schöne Ausblicke und gute Reisebedingungen – von April bis Oktober.
Wo geht die Grand Tour of Switzerland durch?
Start der Grand Tour of Switzerland: 170 km
Gestartet wird in Lausanne, der olympischen Haupstadt. Hier können zum Beispiel das Olympische Museum, der Genfersee oder die Notre Dame de Lausanne besucht werden, denn weiter geht es durch die Kantone Waadt und Neuenburg bis nach Neuchâtel.
Auch der Jura-Park ist eines der Highlights dieser Etappe. Wanderfreunde kommen hier auf ihre Kosten.
Von Neuchâtel nach Basel: 158 km
Von Neuchâtel aus geht es dann nach Basel. An diesem Etappenabschnitt werden besonders Kunst- und Kulturliebhaber ihre Freude haben. Sie werden viel zur Uhrmacherkunst und zu den verschiedenen Städten lernen und sollten hierfür auch die vielseitigen Museen – wie etwa das archälogische Museum Schweiz – nutzen.
Basel ist das Schlusslicht dieser Strecke – Sie können den Rhein entlang spazieren oder gar schwimmen gehen oder die Fondation Beyeler besuchen.
Basel: Ein Highlight der Grand Tour of Switzerland
Neuchâtel nach Bern: 252 km
Ganze 6 Seen liegen auf der so genannten Seen-Etappe dieser Grand Tour of Switzerland. Zunächst fährt man am Neuenburgersee entlang, ehe es über Murten in die Kantone Freiburg und Bern geht.
Einige Highlights in Bern sind neben der Stadt selbst das grösste Chalet der Schweiz, 3 Naturparks und jede Menge Kulinarik. Die Etappe hält zudem noch Freiburg, Gruyères und den Brienzersee bereit – das ist aber noch lange nicht alles.
Bern nach Zürich: 315 km
Mit 315 Kilometern ist dies die längste Strecke der Grand Tour of Switzerland und damit hat sie auch einiges zu bieten. Nicht nur kulinarisch gesehen – der berühmte Emmentaler wird Ihnen hier begegnen – auch in Sachen Natur und Kultur, wie etwa das von Wilhelm Tell geprägte Luzern oder das wundervolle Zürich, wird Ihnen hier viel geboten.
Zürich von ist einen Besuch wert.
Zürich nach Appenzell: 175 km
Keine der anderen Etappen der Grand Tour of Switzerland ist vermutlich so kontrastreich, wie diese. Sie beginnen in der grössten Stadt der Schweiz Zürich und enden im traditionellen Appenzell Innerrhoden. Dörfer mit Fachwerkhäusern, das Winterthuer Wissenschaftszentrum, der Rheinfall oder die historische Stadt Arbon am Bodensee mit ihren Schlösserdörfern werden Sie aus dem Staunen gar nicht mehr rausbringen.
Einblicke in die jahrhundertalte Tradition Appenzells runden die Etappe ab.
Von Appenzell nach St. Moritz: 200 km
Prächtige Landschaften – inklusive Heidis Haus im Dorf Maienfeld –, Chur, die älteste Stadt der Schweiz, und der Schweizerische Nationalpark liegen auf dieser Strecke. Zu den erwähnten Landschaften zählen ganz klar Schwägalp und Santis von dessen Panorama-Aussichtsplattform Sie gleich mehrere Länder erblicken können.
Aber das ist noch nicht alles: Gleich zwei UNESO-Plätze gibt es hier zu besuchen – das Biosphärenreservat Val Mustair und das Kloster St. Johannis Müstair.
Alte Holzställe und Holzhütten erwarten Sie im Appenzell.
Von St. Moritz nach Lugano: 221 km
Zwischen Graubünden und dem Tessin eröffnen sich wunderschöne Panoramen – etwa auf den Lago Maggiore. Auch den grössten Naturpark der Schweiz nehmen Sie auf dieser Etappe mit und mehrere UNESCO-Denkmäler. Unser persönliches Highlight: Das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn, welches von Filisur aus bewundert werden kann.
Der Abschnitt Albula-Bernina ist eine der schönsten Strecken der Welt. Ausserdem sehenswert: Das schöne Bellinzona mit seinen Burgen und Locarno. Vielleicht haben Sie ja Glück und es läuft das Film Festival?
Lugano – Zermatt: 264 km
Lugano verschafft Ihrer Reise noch das nötige dolce vita Flair. Am See, gar auf dem Wasser oder im Ortskern können Sie sich treiben lassen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch mit der Standseilbahn auf den Monte Brè – schliesslich hat er die meisten Sonnenstunden der Schweiz zu bieten.
Offiziell endet die Route St. Moritz - Lugano in Lugano, doch geht es eigentlich über Chiasso weiter ins Wallis. Die alte Gotthardroute ist einer der wenigen Höhepunkte dieser Etappe. Zu empfehlen sind zudem der Gemsstock, die Hängebrücke von Ernen und natürlich: Zermatt.
Einer der krönenden Abschlüsse: Das Matterhorn.
Von Zermatt nach Lausanne: 178 km
Auf der letzten Etappe fährt man von Zermatt beziehungsweise Täsch aus – oder mit dem Auto – in Richtung Unterwallis in die Weinberge des Lavaux. Das sonnige Dörfchen Saillon, Montreux und Vevey am Genfersee oder das Château de Chillon erwarten Sie auf dieser Route.
Zum Ausklingen der Grand Tour of Switzerland empfehlen wir eine Besuch der Weinterrasse Les Terrasses du Lavaux – bei einer grandiosen Aussicht über alle Landschaften und die Alpenkulisse können Sie das Erlebte Revue passieren lassen.
Titelbild: Getty Images