Epilieren, rasieren, waxing, sugaring oder Enthaarungscreme – Es gibt unzählige Methoden, lästige Haare zu entfernen. Nur ist das Ergebnis meist nicht von Dauer. Abhilfe versprechen IPL-Geräte für den Heimgebrauch. Ob das stimmt, hat unsere Schönesleben-Beautyredaktorin für Sie getestet.
Endlich ist der Sommer da – und mit ihm die wunderbaren, kurzen Kleider. Nicht so wunderbar ist hingegen, dass jede Faulheit in Sachen Haarentfernung jedem sofort auffällt! Der regelmässige Griff zum Rasierer, Epilierer oder Wachsstreifen ist also ein Muss – oder etwa doch nicht?
Dauerhafte Haarentfernung auf Knopfdruck versprechen IPL-Geräte. IPL steht für «Intense Pulsed Light». Dabei werden Lichtsignale an die Haut abgegeben, um den Wachstumsprozess der Haare zu stoppen und die Haarwurzeln zu veröden. Ergebnis ist eine glatte Haut ohne Stoppeln und Haare – soweit die Theorie.
Dauerhafte Haarentfernung mit IPL – ein Selbsttest
Dauerhafte Haarentfernung klingt für mich wie ein Mythos, einen Praxistest ist es aber in jedem Fall wert. Dafür wähle ich das neuste Modell der Firma Braun, den Silk-expert 5 IPL (auch andere Brands bieten ähnliche Produkte an). Also Stecker rein – los geht’s! Die Körperstellen, die enthaart werden sollen, müssen zunächst vor jeder IPL-Behandlung sorgfältig rasiert werden.
Ein Lämpchen leuchtet auf, es surrt leise. Noch etwas zaghaft setze ich das Gerät auf die Haut, alle Lämpchen leuchten auf. Die beiden Hautsensoren am IPL haben meinen Hautton also gemessen und die richtige Lichtintensität berechnet. Ich drücke auf den Knopf und – zack, ist der Lichtimpuls ausgelöst. Er ist hell wie der Blitz eines Fotoapparates und erwärmt die Haut an der Stelle leicht.
7 Gründe, warum ich den IPL ab sofort immer benutze!
1. IPL funktioniert!
Das Wichtigste zuerst: Mit dem IPL-Gerät klappt die dauerhafte Haarentfernung auch zu Hause! Dafür braucht man allerdings Geduld und Durchhaltevermögen: Je nach Haut- und Haarfarbe sind vier bis 12 Behandlungen in einem Abstand von einer Woche nötig. Wer durchhält, wird belohnt. Die Haare werden von Woche zu Woche weniger, so dass nach 12 Wochen nur noch gelegentliche „Auffrischungen“ nötig sind.
2. Mit IPL bleibt man mobil!
Im Gegensatz zur Laserbehandlung müssen Sie nicht zu einem Mediziner gehen, sondern können das IPL-Gerät überallhin mitnehmen.
3. IPL ist kinderleicht zu bedienen
Wie ein überdimensionaler Elektrorasierer wird das Gerät auf die Haut gesetzt und langsam über die Flächen gestrichen. Beide Sensoren am Gerätekopf müssen Hautkontakt haben und beim Gleiten wird der Knopf gedrückt gehalten.
Das Gerät misst währenddessen den Hautton und passt die Lichtstärke an. Für sensible oder schwer zu erreichende Stellen gibt es den Sensitivmodus (schwächeres Lichtsignal) und den Präzisionsmodus (ein einzelnes Lichtsignal).
4. IPL kann an (fast) jeder Hautstelle angewendet werden!
Ja, in der Theorie können Sie jede Körperstelle mit dem IPL-Gerät enthaaren. Ausgenommen sind lediglich der Intimbereich (wegen seiner dunkleren Hautfarbe), Haut in Augennähe sowie bei Männern Gesicht und Hals. Ausserdem müssen die Körperstellen gewisse Voraussetzungen erfüllen – helle Haut und dunkle Haare sind die perfekte Kombination.
5. IPL tut nicht weh!
Zumindest nicht mehr als alle anderen Haarentfernungsmethoden auch. An unempfindlichen Stellen ist ausser einer leichten Wärme nichts zu spüren, in sensibleren Regionen, zum Beispiel in der Bikinizone oder unter den Achseln, zwickt es manchmal und die Wärme ist dort intensiver zu spüren.
6. IPL dauert nicht lange
Zugegeben, die Behandlung mit der IPL-Technologie bedeutet einen Extraaufwand zur normalen Enthaarungsprozedur. Für sich genommen aber dauert die Nutzung des IPL-Gerätes nicht lange: Bei mir dauerte die Behandlung beider Unterschenkel fünf bis zehn Minuten, für die Achseln reichten ein bis zwei Minuten.
7. IPL schädigt die Haut weniger als ein Laser!
Sowohl IPL-Geräte als auch Laser arbeiten mit Licht, jedoch in verschiedenen Wellenlängen. Das Licht eines Lasers dringt tiefer in die Haut und das unterliegende Gewebe ein als das IPL. Dadurch können auch mehr Schäden entstehen. Das IPL arbeitet mit einer niedrigeren Wellenlänge, dafür sind mehr Behandlungen nötig.
Nachteile der IPL-Behandlung
Der grösste Nachteil ist, dass nicht jeder von ihr profitieren kann: Dunkle Haare sind nötig, damit das Melanin darin auf den Lichtimpuls anspricht. Graue, rote oder hellblonde Haare können mit IPL nicht entfernt werden. Gleichzeitig sollte die Haut möglichst hell sein, dunkle Haut kann durch die Behandlung geschädigt werden (Pigmentverschiebungen). Ausserdem kann es auf empfindlicher Haut bei der Behandlung zu Rötungen und Verkrustungen kommen, die erst nach einigen Tagen abklingen.
Die IPL-Technologie erfordert auch viel Durchhaltevermögen – bis zu 12 Behandlungen sind im Zweifelsfall nötig. Das bedeutet bis zu 12 Wochen Rasierer plus IPL-Gerät.