Wahre Duft-Diamanten sind unvergänglich. Deshalb feiert heute ein Kult-Parfüm aus Berlin sein Comeback, welches seine royale Tradition modern zu interpretieren versteht. Gestatten: J.F. Schwarzlose ist wieder da!
Wer bei einem Parfüm «made in germany» an das berühmte «4711» denkt, liegt damit zwar nicht falsch, hat aber deshalb in Sachen Trendgespür nicht unbedingt die Nase vorn. Es ist nämlich ein ganz anderes Odeur, das Luxusnasen aktuell auf Schnupperkurs hält: J.F. Schwarzlose – das duftende Phönix aus der Asche, feiert nicht nur eine lange Tradition, exklusive Kunden und erlesene Inhaltsstoffe, sondern vor allem auch ein ganz grosses Comeback.
Vom Familienbetrieb zum Hoflieferanten
Die erste Erfolgswelle des Berliner Unternehmens wurzelt im Jahr 1920. Angefangen als kleine Drogerie, machte sich der Familienbetrieb per Zufall mit der Parfümherstellung vertraut und sprach damit prompt ein Klientel an, das sonst am liebsten puren Luxus schnuppert. Besonders «1A-33», benannt nach dem damaligen Berliner Autokennzeichen, schlug eine wie eine Duft-Bombe und verströmte seine Aromen von Lindenblüten und Magnolie nicht nur unter den oberen Zehntausend, sondern sogar bis an die royalen Höfe des Landes. Die Hohenzollern wurden Schwarzlose-Stammkunden und lösten damit einen regelrechten Duft-Hype unter den Royals aus. Ob am Hof von England, Japan oder Schweden: Die parfüm-gewordene Berliner Luft war zum Must-Have der Königshäuser geworden.
Drei Kreativ-Köpfe, ein Ziel: Das Schwarzlose Comeback
Doch mit dem Krieg und später dem Mauerfall sollte die Erfolgsstory vorerst vorbei sein und die kleine Manufaktur fast in Vergessenheit geraten. Erst vor drei Jahren war es Lutz Herrmann, der zufällig auf die Schwarzlose-Historie aufmerksam geworden ist. Der Flakondesigner, der schon für Joop und David Beckham Duftfläschchen entworfen hat, konnte seiner Neugier keine Ruhe gönnen, ehe er nicht auf Flohmärkten tatsächlich alte Bestände der früheren Kult-Marke gefunden und sich sofort in ihren Duft verliebt hat. Mit seiner Begeisterung steckte er Véronique Nyberg, die heutigen Nase des Unternehmens, sowie Marketing-Experten Tamas Tagscherer an und machte sich gemeinsam mit ihnen an die olfaktorische Wiederbelebung von J.F. Schwarzloser. Nyberg gelang es in mühevoller Tüfftelarbeit die alten Originaldüfte nachzuempfinden, Herrmann arbeitet an stilechten Flakons ohne viel Schnick-Schnack und Tagscherer machte sich ans Werk, die Geschichte von J.F. Schwarzlose neu zu erzählen. Heraus kam eine erlesene Kollektion von Luxus-Parfüms «made in germany», die nur mit hochwertigsten Nuancen arbeitet, wie beispielsweise Oud – ein Baumharz, das teurer gehandelt wird als Gold – sowohl «pour homme» als auch «pour femme» getragen werden können und sich dabei durchaus trauen, die royale Tradition mit dem jungen Spirit Berlins zu mischen.
Alt trifft neu: Das moderne Schwarzlose
Der alte Originalduft «1A-33», ein duftendes Souvenir der Berliner Lindenalleen ist ebenso erhalten geblieben, wie der Duftklassiker «Treffpunkt 8», der mit Mangoblüten, Salbei, Ingwer und Vetiver Vorfreude auf ein Rendezvous wecken soll. Neu im jungen Sortiment sind der Oud-Duft «Rausch» sowie «Trance», die wilde Mischung aus Rosen, Ledernoten, Wermut und einem Tropfen Absinth, die eigentlich nur darauf warten lässt, wann auch die heutigen Royals Lunte wittern und den Berliner Kult schnuppern. Unsere Nase steckt jedenfalls schon ganz tief drin!