Nach dem Julianischen Kalender feiert die russisch-orthodoxe Kirche am 6. Januar (entspricht dem 25. Dezember) die Geburt des Herrn. Die Gläubigen gehen in der Nacht auf den 7. in die Kirche, wo der Gottesdient auch mal mehrere Stunden dauern kann. Bunte Lichterketten erhellen die Strassen, auf grossen Plätzen werden Tannenbäume geschmückt, doch dies ist erst seit dem 19. Jahrhundert Brauch. Hartgesottene Russen feiern im Freien, geniessen die Natur und zelten im Schnee. Da es vor dem heiligen Abend eine lange Fastenzeit gibt, die am Abend des 6. Januar endet, dürften sich die Russen umso mehr auf das Essen freuen. Auf dem Festtisch findet man an Heiligabend vorallem magere Gerichte wie Sovicho, Pirogi mit Pilz- oder Gemüsefüllung und Blinis (kleine Pfannküchlein), die klassisch mit Kaviar oder alternativ mit Marmelade verputzt werden. Anschliessend gibt es einen Kuchen, der mit vielen Herzen verziert ist: für jedes Herz soll ein Traum in Erfüllung gehen. Erst am nächsten Tag, dem 7. Januar, wird der Tisch besonders reich gedeckt – mit Fisch in Aspik und Sülze, Blini und Pirogi, mit Buchweizenbrei gefüllte Ferken, Gans oder Ente mit Kohl, Hase im Schmand, Lammkeulen, Gebäck und Süssigkeiten.
Bild: via Instagram/tamarinamiami
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