Fruchtlikör
FRÜCHTE ANSETZEN

Likör: die süsse Versuchung selbst herstellen

Für den eigenen Genuss oder als originelles Mitbringsel: Einen Likör selbst ansetzen ist gar nicht so aufwendig, trotzdem bekommen Sie den vollen Geschmack. Für die Herstellung werden nur Alkohol, Zucker und Früchte benötigt.

Der Likör hebt sich durch seinen süsslichen Geschmack von anderen bitteren und scharfen Schnäpsen ab. Geschmacksträger dieses alkoholischen Getränkes sind unterschiedliche Obstsorten und nach Belieben Kräuter, Gewürze, Blumen oder Wurzeln. Man unterscheidet zwischen Fruchtliköre, Kräuter-, Gewürz- und Bitterliköre sowie Kakao-, Kaffee- und Teeliköre. Für die Herstellung eines Fruchtlikörs eignet sich frisches Obst am besten. Vielleicht sogar welches aus dem eigenen Garten?

Der Likör und seine Verwendung

Der Alkoholgehalt von Likören variiert zwischen 15 und 40 Prozent. Aber nicht nur wegen des unterschiedlichen Alkoholgehaltes, sondern auch wegen den vielfältigen Geschmacksrichtungen gibt es für Liköre viele Verwendungen:

  • Als Digestif oder Beigabe zum Dessert
  • Zum Backen von Kuchen und Torten
  • Zum Aromatisieren von Kaffee, Tee, Longdrinks und Cocktails
  • Als Mitbringsel, abgefüllt in hübschen Flaschen

Eine cremige Schokoladenmousse bekommt mit einem Schuss Kakaolikör eine herrlich-leichte, alkoholische Note. Auch Fruchtliköre passen gut zu cremigen Desserts wie Panna Cotta, Mascarpone und Griesspudding. Der Kirschlikör verfeinert etwa den Geschmack von Kirschen auf einem Creme-Dessert. Über Eis gegossen schmecken alle Likörvarianten gut. Natürlich passen zum Fruchteis Fruchtliköre besser und zum Milcheis eher Kakao-, Kaffee- oder Bitterliköre.
Der Orangenlikör kommt häufig in Cocktails vor: Er verleiht den Drinks einen fruchtigen Geschmack und gegebenenfalls auch eine frische Farbe. Ein guter Kaffeelikör ist die Hauptzutat des White Russian.

Likör aus eigener Herstellung

Welche Früchte eignen sich zur Herstellung?

Für die Herstellung von hauseigenem Likör stehen Ihnen viele Obstsorten zur Auswahl:

  • Beeren: Fliederbeere, Brombeere, Himbeere oder Vogelbeere
  • Steinfrüchte: Zwetschgen, Pflaumen oder Aprikosen
  • Mirabelle, Hagebutte, Sanddorn
  • Apfel, Birne, Quitte
  • Zitrusfrüchte

Welcher Alkohol wird verwendet?

Aber welcher Alkohol passt überhaupt zu welchen Früchten? Klare Branntweine wie Korn oder Wodka funktionieren eigentlich immer. Diese setzt man aber am besten mit Beeren, Mirabellen, Quitten und Zitrusfrüchten an. Ein Apfel- oder Birnenlikör schmeckt mit Whiskey sehr gut und zum Steinobst gehört Rum. Durch die Zugabe von Ingwer, Chili oder Kräutern erhalten Fruchtliköre ein exotisches Aroma.

Likör ansetzen: Acht Wochen im Keller ruhen lassen

Fruchtlikör ansetzen – ein Grundrezept

Für das Likör-Grundrezept benötigen Sie 500 Gramm Früchte nach Vorliebe, 250 Gramm Zucker und 750 Milliliter Alkohol. Durch die Eigenherstellung hat man so einiges selbst in der Hand: Zum einen die Geschmacksrichtung durch die Wahl der Früchte, zum anderen den Alkoholgehalt durch die Alkoholsorte. Dabei ist nur zu beachten, dass Früchte, die nicht roh gegessen werden können, vorher mit dem Zucker in einem Top aufgekocht werden müssen.

  1. Die Früchte waschen, eventuell entkernen und schälen, dann klein schneiden.
  2. Die Fruchtstücke mit dem Zucker mischen. Verwenden Sie dafür Kristall-, Rohr- oder Einmachzucker. Geben Sie dann nach Belieben die Gewürze hinzu.
  3. Die Früchte-Zucker-Mischung in ein Gefäss mit grosser Öffnung geben und dann den Alkohol dazugiessen.
  4. Das Gefäss luftdicht mit einem Korken oder Deckel verschliessen. An einem dunklen und kühlen Ort, am besten im Keller, kann die Mischung nun ruhen. Die Ruhezeit beträgt für Beeren 3 bis 4, für Kernobst 4 bis 6 und für Steinobst bis zu 8 Wochen.
  5. Die Mischung in den ersten zwei Tagen jeweils ein bis zwei Mal umrühren, damit der Zucker sich auflöst. Danach darf der Inhalt des Gefässes nicht mehr gerührt werden, sonst wird das Obst weich und die Flüssigkeit verfärbt sich.
  6. Zum Schluss die Alkohol-Fruchtmischung noch mithilfe eines feinen Tuches oder eines Kaffeefilters abseihen, damit Sie einen möglichst klaren Likör erhalten.

Titelbild: igorr1, iStock, Thinkstock / weitere Bilder: Nico_Campo, iStock, Thinkstock; MaleWitch, iStock, Thinkstock

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