Eddine Belaid, Masterbarbier und Barbershop-Pionier in Zürich, hat schon früh den Trend zur Bartpflege erkannt. So kann er sich heute vor Kunden kaum retten. Was es für einen gut gestylten Bart braucht, erzählt er im Interview und gibt Tipps für passende Pflegeprodukte jeden Schnitts.
Wo früher noch die Glattrasur ein absolutes Muss war, ist ein gut gepflegter Bart seit einigen Jahren selbst in Branchen wie Banken und Versicherungen akzeptiert. Schien der Beruf des Barbiers vorerst ausgestorben, gewinnt er heute wieder extrem an Bedeutung. Immer mehr Barbershops spriessen aus dem Boden, um den Herren der Schöpfung den perfekten Look zu verpassen. Dabei geht der exklusive Service über das reine Bartstutzen und Bartpflege-Produkte hinaus.
Männer investieren wieder gerne in Bartpflege
Wer den Barbershop von Eddine Belaid an der Alfred-Escherstrasse in Zürich betritt, findet alles, was das Männerherz begehrt. Denn für seine bärtigen Kunden nimmt sich der Experte gerne viel Zeit: von sorgfältig ausgewählten Bartpflege-Produkten bis zum ausgiebigen Bart-Treatment mit Peeling, Bartfärben, Gesichtsmassage, Augenbrauenstutzen oder Handpflege bietet er einen exklusiven Rundum-Service mit kompetenter Beratung. In gepflegtem Zwanziger Jahre-Ambiente genehmigen Sie sich hier während des Stylings einen exquisiten Whisky oder ein kühles Blondes. Auch die neusten Männerzeitschriften und Zeitungen liegen bereit. Der klassische Beauty-Tag beim Friseur ist somit längst keine reine Frauensache mehr.
Ein Bartpeeling hilft, den Bart sauber zu halten
«Ein Bart, egal ob Dreitagebart oder Vollbart, braucht jede Menge Aufmerksamkeit», weiss Masterbarbier Eddine Belaid. Aus diesem Grund bietet er neben professioneller Bartpflege auch gleich die passenden Produkte für zu Hause an. «Die meisten Bartpflegeprodukte auf dem Markt sind aufgrund ihrer öligen, stark riechenden Zusammensetzung völlig sinnfrei. So kam es zu unserer eigenen Bartpflege-Linie Traditional Zürich, womit wir auch das erste Bartpeeling auf den Markt gebracht haben.» Geht es nach Eddine Belaid sollte man immer mal wieder ein Bartpeeling nutzen. Der Quarzsand hillt dabei, den Bart von der Haut zu lösen und überschüssiges Öl zu entfernen, ausserdem pflegt es den Bart mit Aloe. Neben seinen eigens entwickelten Produkten gehört die Traditionsmarke «D.R. Harris» zu seinen Lieblingsprodukten.
Hier finden Sie eine Auswahl hochwertiger Rasierschaum-Produkte.
Die richtige Bartpflege für jeden Bart
Vollbart
Hier ist eine gute Creme wichtig. Ausserdem sollte jeder Vollbartträger zwei Mal in der Woche ein Peeling durchführen und zur Nachpflege ein qualitativ hochwertiges Öl verwenden. Für den Bart sollte auf keinen Fall das alltägliche Haarshampoo verwendet werden, das ist viel zu aggressiv und würde die Haut reizen. Ein spezielles Beard Shampoo spendet Feuchtigkeit, bereitet die Haut auf die Rasur vor, enthält Entzündungshemmer um eventuelle Hautreizungen zu reduzieren und pflegt Bart sowie Haut. Es kann täglich angewendet werden.
Teilbart
Bei Teilbärten sind die Konturen besonders wichtig. Je nach Empfindlichkeit sollte auch hier ab und zu ein sanftes Peeling verwendet werden. Auch hier ist eine Bartcreme als Styling sinnvoll, um abstehende Haare zu kondolieren und Feuchtigkeit zu spenden. Eine Bartcreme ist ausserdem matt und glänzt nicht.
Glattrasur
Am besten rasiert man sich nach dem Duschen, weil dann die Poren geöffnet sind. Als pflegendes Preshave empfiehlt sich ein Shaving- und Beard Oil, um Irritationen und Schnittwunden zu vermeiden. Danach die Haut gründlich einschäumen und klassisch rasieren. Bei einer Glattrasur ist die Nachpflege entscheidend. Hier empfiehlt sich eine dreiminütige Maske. Auch schwört Eddine Belaid auf ein kaltes Tuch aus dem Kühlschrank, damit sich die Poren und kleine Wunden nach der Rasur wieder schliessen können. Das sorgt für babyweiche Haut!
Klassisches Messerschneiden: So gelingt die Rasur glatt!
Auf Wunsch unterricht Eddine Belaid seine Kunden im klassischen Messerschneiden. Dafür lässt er dann vorher seinen eigenen Bart wachsen. Nach einiger Übung ist diese besonders schöne Art der Rasur auch zu Hause problemlos möglich. «Macht man es richtig, ist man übrigens viel schneller als mit herkömmlichen Rasiermethoden», schmunzelt der Barber. Er findet für jeden Kunden die richtige Klinge: «Hat ein Kunde keine Muttermale oder Hautanomalien, empfehle ich den klassischen alten Hobel. Das Rasur-Ergebnis finde ich damit am schönsten, da die Klinge viel tiefer geht und eine besonders exakte und glatte Rasur möglich ist. Bei empfindlicher Haut empfehle ich die altbekannten Gilette-5-Klingen-Systeme und eine Rasur in Wuchsrichtung der Haare. Bei allen Hauttypen sollte auf ausreichend Vor- und Nachpflege geachtet werden, wobei empfindliche Haut diese besonders braucht.»
Bartpflege-Trend: sich wieder mehr Zeit nehmen
Da der Beruf des klassischen Barbiers in unseren Breitengraden nicht mehr existiert, hat Eddine Belaid kurzerhand eine eigene Schule gegründet, die verschiedene Barber-Kurse anbietet. Seine Devise: «Für die individuellen Ansprüche der männlichen Kundschaft sollte man sich wieder viel mehr Zeit nehmen. Weil ich einen Salon dieser Art hier nicht finden konnte, eröffnete ich mein Wunschgeschäft einfach selber.» So hat er sich mit «The Barbershop» vor über sieben Jahren bereits vor dem grossen Hype um die Bartpflege ein Nischenprodukt geschaffen. Deshalb gehören zu seinen Stammkunden auch vor allem die «echten Bartträger», wie er sie nennt, zwischen 35 und 65. Wegen des Andrangs plant der Zürcher Barbier weitere Herren-Produkte für die bestehende Linie «Traditional Zürich» und einen weiteren Barbershop.