Kamille ist eine der bekanntesten Heilpflanzen und hat dank vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten dazu beigetragen, dass ihr ein hoher Stellenwert in der Naturheilkunde eingeräumt wird. Die dekorativen Blüten und Blätter bereichern aber auch Ihre Küche.
Haben Sie schon einmal selber Kamille gepflückt? Bei einem Spaziergang oder einer Wanderung in der Natur können die Blätter und jungen Blütenknospen von April bis Mai geerntet werden. Das Sammeln von Kamillenblüten empfiehlt sich in den Monaten Mai bis Juli. Die Pflanze wächst auf nährstoffreichen Lehmböden und ist aufgrund ihres unverwechselbaren Duftes nicht leicht mit anderen Pflanzen zu verwechseln. Nach dem Pflücken können Sie die Blüten gleich frisch verwenden oder auf einem Papier und vor der Sonne geschützt lufttrocknen lassen. Natürlich können Sie Kamille auch ohne grossen Aufwand in Ihrem Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Säen Sie sie dafür im Herbst aus und decken Sie die jungen Pflanzen im Winter ab.
Heilwirkungen der echten Kamille
Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Flavonoide und Schleimstoffe. Die Blüten haben den höchsten Wirkstoffgehalt. Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und gegen Pilze. Traditionell wird ein Tee aus den Blüten bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt und auch von Kindern gut vertragen. Bei Hautbeschwerden oder Entzündungen im Mund, Rachen oder Hals werden mit Waschungen, Umschlägen und der Verwendung als Gurgellösung gute Ergebnisse erzielt. Kamillenblüten verbessern aufgrund ihres Aromas auch den Geschmack von anderen Heilteemischungen.
Verwendung in der Küche
Kamillenblüten bestehen aus den äusseren weissen Strahlenblüten und den inneren gelben Röhrenblüten. Das Aroma steckt vor allem in den gelben Blütenanteilen. Selbst gemachten Kräuterlimonaden mit Zitrone und Pfefferminze oder Hagebutte verleihen die Blüten ein schönes Aroma. Sind Sie ein Fan von Desserts? Dann versuchen Sie doch einmal, die Kamillenblätter dekorativ auf süssen Speisen zu verteilen. Der Allrounder Kamille passt aber auch zu Gemüse, beispielsweise wenn Sie die jungen Blätter fein gehackt mit Sauergemüse einlegen. Der milde Geschmack der Blüten wirkt ausserdem ausgleichend auf salzige, saure und scharfe Aromen.
Rezept-Tipp: Gewürzbutter aus echter Kamille und Marzipan
Menschen mit einer Vorliebe für Ausgefallenes werden an einer ungewöhnlichen Gewürzbutter aus Kamille und Marzipan Gefallen finden. Mixen Sie dafür die weiche Butter mit dem Marzipan und schlagen Sie sie schaumig. Zerstossen Sie nun einen Esslöffel Kamillenblüten im Mörser und geben Sie sie zur Butter. Mit Salz, Zitronenschale und etwas Currypulver abschmecken und nach dem Kühlen zu gebratenem Fisch oder Filet servieren. Weitere würzige Butter-Rezepte finden Sie hier: Kräuterbutter selber machen.