Upcycling bedeutet, alten Dingen neues Leben einzuhauchen: Anstatt Gebrauchtes oder Kaputtes wegzuwerfen, kreiert man daraus neue Produkte wie Möbel, Accessoires oder Lampen. So entstehen dekorative Unikate, die in modernen Wohnungen neue Akzente setzen.
Ein junges Schweizer Brüderpaar machte mit dem Upcycling von Lkw-Plane bereits Furore. Die praktische Tasche mit dem «FREITAG»-Label gilt längst als Kultobjekt und kennt viele Nachahmer. Denn beim Upcycling ist jedes Stück ein Unikat und somit von hohem Wert.
Schweizer Designer machen Upcycling zum Geschäft
«Die Geschichte zeigen, nachhaltig denken, Möbeltraditionen und altes Handwerk bewahren» lautet das Motto des Labels Zweitform. Dahinter verbirgt sich der Innenarchitekt und Designer Marc Riedo, der solides Möbelhandwerk mit Tradition verbindet und Altes in eine neue Form bringt. Kurz gesagt – neue Möbel mit Geschichte, die das Erlebte auch zeigen dürfen: Abnutzungen bleiben sichtbar und machen das Möbelstück einzigartig. Seine Designer-Kollektion umfasst modulare Wüfelregale und Schubladenmöbel, die bereits legendär sind. Sämtliche Einrichtungsstücke werden auf Kundenwunsch produziert oder können direkt ab Atelier gekauft werden.
Wenn es Upcycling ins Museum schafft
Mit Möbeln aus Altholz ist der Holländer Piet Hein Eek zum Designstar geworden. Sie sind so schön, dass sie es sogar bis ins Museum geschafft haben: sie sind im New Yorker Museum of Arts & Design zu bestaunen. Seine Karriere begann mit der Restauration eines alten Geschirrschranks seiner Schwester. Inzwischen steht der Name Piet Hein Eek für Exklusivität und Originalität, denn seine Kreationen unterscheiden sich sichtbar von anderen Designermöbeln und sind meist nur in geringer Stückzahl zu haben. Seine unglaublich breite Produktpalette reicht vom einfachen Sitzmöbel über Lampen und Keramik-Accessoires bis hin zu Betten und Gartenhütten. Sie sind bei ecodesignhome.ch erhältlich.
Upcycling vs. Recycling
Schon seit 1994 ist der Begriff der Aufwertung von Abfallstoffen im Umlauf. Seinerzeit hatte sich der Ingenieur Reiner Pilz von der Burgdorfer in der britischen Zeitschrift «Salvo» ablehnend gegenüber dem Recycling ausgesprochen. Ihn störte, dass Materialien – hier Baustoffe – nicht wiederverwendet, sondern quasi zerstört werden. Anders als in der Schweiz wird Recyclingbeton in den benachbarten Ländern beispielsweise als Verfüllung im Strassenbau eingesetzt. Dabei lässt sich aus ihm hochwertiger Beton für den konstruktiven Bau herstellen. Die flammende Rede Pilz von der Burgdorfers verhallte nicht ungehört. Jeden Tag entstehen neue Upcycling Ideen: Esstische aus Treibholz, Ladeneinrichtungen aus Gerüstbohlen oder Jeans mit Fasern aus Plastikmüll sind Zeugen des Trends.
Ideen für jeden Tag: über Tausend Upcycling Tipps
Über Tausend Tipps für das Aufwerten scheinbar überflüssig gewordener Alltagsgegenstände konnte der Blog weupcycle.com sammeln. Dabei haben die Blogbetreiber bescheiden angefangen: lediglich 30 Anregungen wurden im Verlauf eines Monats vorgestellt. Im Anschluss waren die Nutzer aufgerufen, eigene Ideen einzusenden, sodass schliesslich 1'097 zusammenkamen.