Sie kommen mitten in der Nacht, leuchten in allen Farben des Regenbogens und sind nur mit etwas Glück zu beobachten: Einmal im Leben muss man Polarlichter einfach live erlebt haben. Wie, wann und wo das am besten funktioniert? Wir wagen eine Prognose.
Wenn tosende Sonnenwinde auf die Erde prallen und den Himmel in ein farbenfrohes Feuerwerk verwandeln, vertreibt das angeblich böse Geister, weckt aber vor allem unsere Faszination für diese seltenen Naturschauspiele. Polarlichter gehören auf jede gute Bucket-List. Die bunten Nordlichter am sternenklaren Firmament zu beobachten ist ein Traum Vieler. Kein Wunder, haben die nächtlichen Farbspiele doch etwas ungemein Romantisches.
Wann ist die Chance auf Polarlichter am grössten?
Wer die bunten Himmelsphänomene sehen will, muss gut vorbereitet sein, denn Polarlichter sind selten. Die beste Zeit zur Beobachtung von Polarlichtern ist zwischen September und März, wenn die Nächte dunkel, lang und klar sind. Ein wolkenloser Himmel ist ohnehin eine der wichtigsten Voraussetzungen für gute Sicht auf das nächtliche Himmelsfeuer. Je weiter man sich dem Nordpol nähert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das Nordlicht in seiner vollen Pracht zu sehen. In der Schweiz sind möglich, jedoch eher selten zu beobachten. Der Weg nach Finnland, Norwegen, Schweden oder gar Alaska lohnt sich allemal. Vor allem wenn man die Städte verlässt und sich von einem Polarlicht-Guide raus in die Natur führen lässt, kommt Mystik-Stimmung auf. Draussen in den Wäldern, wo es still und ohne störende Stadtlichter dunkel genug ist, strahlt das Natur-Feuerwerk am schönsten.
Beobachten? Am besten spontan!
Zu einer Polarlicht Beobachtung reist man übrigens am besten spontan. Nämlich dann, wenn die Weltall-Wetterbeobachtungen grünes Licht für das bunte Leuchtspektakel am Himmel geben. Verschiedene Apps, z.B. Aurora Forecast bieten entsprechende Vorhersagen an. Und wenn es dort heisst «Feuer frei für die leuchtenden Nordlichter», packen Sie schnell Ihre Koffer und reisen am besten zu folgenden Logenplätzen.
Die besten Hotels mit Himmelsblick
Finnland
Isoyöte: Das kleine, feine Boutique-Hotel «Isosyöte» in Finnland gewann schon zahlreiche Auszeichnungen für Design und Ambiente. Besonders die Eagles View Suite mit ganzen Fronten und einem Dach aus Glas sowie einer privaten Sauna ist eine Übernachtung wert: Von hier bietet sich die perfekte Aussicht auf den Nachthimmel. Aber auch vor den Hoteltüren gibt es eine Menge zu sehen, vor allem, wenn sich der Himmel über dem Gipfel des Berges «Iso-Syöte» in die schillerndsten Farben tüncht.
Kakslauttanen: Wenn der Vorhang in den Dachfenstern der kleinen Glasiglus des Arctic Resorts aufgeht, ist der Blick atemberaubend und die Nacht unvergesslich. Selbst das Modelabel Ralph Lauren hat sich für «Kakslauttanen» als Kulisse für das Fotoshooting seiner Herbstkollektion 2015 entschieden. Die Komplettverglasung der Iglus ermöglich freie Sicht auf Polarlichter, die man ganz gemütlich von eigenem Bett und bei bestem Zimmerservice beobachten kann.
Levin Iglut: Umgeben von den herrlichen Landschaften der Fjälls fühlen Sie sich in Finnlands Golden Crown-Resort «Levin Iglut» als ein Teil der grossartigen Natur Lapplands. Ob im Luxus-Iglu oder Nordlichthaus: Vor Ihren Augen öffnet sich ungehindert die Landschaft, die sich stetig verändert. Den weiten Himmel als Dach, erfüllt von Wolken, Sternen oder den zauberhaften Nordlichtern.
Island
Der moderne, minimalistische Bau des ION Luxury Adventure Hotels steht inmitten alter Lavafelder, ganz in der Nähe des Thingvellir-Nationalparks und der berühmten Geysire. Was das Leuchten des Nachthimmels betrifft, kann es von hier aus nicht nur bestens beobachtet werden, sonder besitzt das ION auch eine eigene Nordlicht-Panoramabar, in der man sich gemütlich mit einem Astronomen zusammensetzen kann und Antwort auf alle brennenden Polarlicht-Fragen bekommt. Auch sonst bietet das Hotel jede Menge Unternehmungsmöglichkeiten wie Rafting, Gletscherwandern und Tauchen in der Silfra-Spalte.
Schweden
Schwedens Treehotel ist ein Baumhaushotel mit hochwertigen Designerzimmern. Hoch oben in den Baumwipfeln könnte man kaum bessere Aussicht auf die Polarlichter haben. Hier entspannt man in einer holzbefeuerten Badewanne und kann vorher einen Fotokurs besuchen, um dann das perfekte Nordlicht-Foto zu schiessen. Oder man nimmt an nächtlichen Schneemobil-Safaris teil, um dem leuchtenden kosmischen Spektakel nachzujagen.
Norwegen
Sorrisniva: Gebaut aus Schnee und Eis, vom Bett bis zum Glas in der Eis-Bar: Das Eishotel «Sorrisniva» in Norwegen ist nicht nur wegen seines bunten Himmelpanoramas einen Besuch Wert. Einmal im warmen Federbett, umhüllt von dicken Eiswänden geschlafen zu haben, ist schon für sich genommen ein echtes Abenteuer.
Was die Wissenschaft über das Nordlicht-Phänomen sagt
Wissenschaftler gehen etwas pragmatischer an die Sache. Für sie sind Polarlichter seltene, aber simple Sonnenwinde. Werden diese Himmelsstürme zur Erde geweht, reagieren die darin enthaltenen Teilchen mit der Erdatmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Fluoreszieren.
, Valtteri Hirvonen Ragnar Th. Sigurdsson / ARCTIC IMAGES;