Halbedelsteine werden heute entweder als Edelsteine oder Schmucksteine bezeichnet
FEINER UNTERSCHIED

Halbedelstein, Edelstein oder Schmuckstein?

Mondstein, Jade und Diamant zählten früher zur Gattung Halbedelstein. Heute spricht man entweder von Schmucksteinen oder von Edelsteinen. Die Zuordnung zu einer Kategorie hängt von drei Faktoren ab.

Der Begriff Halbedelstein ist ein veralteter Begriff, der heute kaum noch gebräuchlich ist. Weil Edelsteine keine halben Edelsteine sein können, werden sie heute entweder als Schmuckstein oder als Edelstein bezeichnet. 

Was ist ein Halbedelstein?

Früher bezeichnete ein Halbedelstein meist einen opaken, also lichtundurchlässigen Schmuckstein, der einen geringeren Härtegrad als Edelstein aufweist. Auch weil sie häufiger vorkommen als Edelsteine und daher als weniger wertvoll eingestuft wurden, erhielten sie die Bezeichnung. So galten zum Beispiel Mondstein, Jade und sogar der Diamant als Halbedelstein, weil sie weniger klar waren als die farbigen Edelsteine Rubin, Smaragd oder Saphir. Doch diese Ansicht hat sich in der Geschichte der Gemmologie (Edelsteinkunde) stark verändert.

Edelstein oder Schmuckstein: Bestimmungskriterien

Zur Unterscheidung von Edelsteinen und Schmucksteinen spielen die Kriterien Schönheit, Seltenheit und Haltbarkeit eine Rolle. Je schöner, seltener und haltbarer ein Stein, desto eher wird er als Edelstein bewertet. Doch Schönheit ist von subjektiven Faktoren abhängig: Farbe, Transparenz oder Lichteffekte werden je unterschiedlich betrachtet. So unterliegen Steine persönlichem Geschmack oder bestimmten Moden: Während der Diamant früher nur als Werkzeug verwendet wurde, gilt er heute als Edelstein schlechthin. Auch gilt die Lichtdurchlässigkeit, also die Transparenz, nicht mehr wie früher als Grund, einen Stein als Edelstein zu bezeichnen. Mit dem Diamantschliff im 15. Jahrhundert, wurde die Schönheit eines Edelsteins erst mit dem Schliff richtig sichtbar, der Schmuckstein daraufhin anders eingestuft. 

Beliebte Edelsteine für Schmuck

Edelsteine und ihre Verwertung in Uhren

Als zierendes Accessoire werden Edelsteine auch rund um das Ziffernblatt von Schmuckuhren eingesetzt. Aber nicht nur das: Auch im Uhrwerk selbst werden die teuren Steine verbaut. Doch wozu dienen sie eigentlich und lässt sich anhand der Anzahl der Steine auch auf die Qualität der Uhr schliessen?

Edelsteine als Lager für die Zahnräder

Bei den technischen Angaben einer Uhr lässt sich oft ein Hinweis über die Anzahl der verbauten Edelsteine finden. Die Edelsteine dienen als Lagersteine und erfüllen damit eine wichtige Funktion. Die Edelsteine werden zurechtgeschliffen und vorgebohrt, um als Lager für die Zahnräder innerhalb der Uhr fungieren zu können. Somit lässt sich die Reibung zwischen den beweglichen Teilen reduzieren und ihre Abnutzung wird dadurch vermindert. Quarzuhren verfügen nur über wenige mechanische Teile und kommen daher auch mit nur wenigen Steinen aus. Eine mechanische Uhr hingegen benötigt mindestens 15 Edelsteine. Die Anzahl der Steine ist jedoch nicht unbedingt ein Garant für die Qualität und Exklusivität der Uhr. Günstige Quarzwerke werden oftmals mit dem Verweis auf viele Edelsteine als vermeintlich hochwertiger ausgegeben, als sie sind. Bei diesen Uhren sind die Edelsteine oft jedoch nicht dort angebracht, wo sie hingehören und dienen lediglich der Dekoration. Es lohnt sich daher, genau hinzusehen, welche Materialien in Luxusuhren verwendet werden und wofür.

Quelle: Edelsteine.net / Bild: Joanna-Palys, iStock, Thinkstock

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