Michel Chapoutier kontrolliert den Occultum Lapidem der Domaine de Bila-Haut.
WEINTIPP IM MÄRZ

So schmeckt der Frühling: Nach Pfeffer und schwarzen Beeren

«Schönesleben»-Weinexperte Markus Lichtenstein von Smith & Smith Wine Company empfiehlt im März den Occultum Lapidem der Domaine de Bila-Haut. Der Winzer Michel Chapoutier gilt als Pionier des biologischen Wein-Anbaus; sein Wein hat sensationelle 94-97 Parker Punkte gekriegt.

Der Weinpionier Michel Chapoutier ist ein Charakterkopf mit einer eigenen Meinung, viel Leidenschaft und dem Mut, neue Wege zu gehen. Der Erfolg gibt im Recht: Heute ist Chapoutier ein Fixstern am französischen Weinhimmel und gehört zu den wichtigsten Botschaftern des biodynamischen Weinbaus.

Ein schwerer Start

Michel hat Ende der 1980er Jahre die Geschicke des Weinguts Domaine de Bila-Haut an sich gezogen. Die Verkaufszahlen waren damals schlecht und die Qualität war weit entfernt von den Weinen des Grossvaters. Michel konnte den Niedergang des 1808 gegründeten Guts mit seinen uralten und herausragenden Lagen nicht mit ansehen. Schliesslich konnte er den Grossvater überzeugen und sich resolut gegen Bruder und Vater durchsetzen. Das Weingut gehörte ab 1990 ihm.

Michel Chapoutiers Erfolgsrezept

Weintipp Occultum Lapidem der Domaine de Bila-HautAb dann ging es steil nach oben. Alle Weinberge, darunter ein unvergleichliche Fülle exzellenter Lagen in Côte-Rôtie, Hermitage und andere Filetstücke, wurden auf biodynamischen Weinbau umgestellt. Was heute in der absoluten Spitze nicht ungewöhnlich ist, war damals revolutionär. Und das war nicht die einzige Veränderung: Für Michel besteht Terroir aus Boden und Mikroklima, dem Jahrgang sowie dem Winzer. Die Vorstellung, dem Wein eine deutliche Handschrift zu geben, gegen den Jahrgang zu arbeiten, zu entsäuern oder aufzuzuckern, das ist ihm völlig fremd. Genauso wie die Vorstellung, grosse Komplexität sei erst durch die Assemblage mehrerer Rebsorten oder Terroirs möglich. Für Michel Chapoutier ist das alles ein Verwässern einer reinen Idee und fehlender Mut zur Individualität. Viele kleine Lagen werden also separat ausgebaut, selbst wenn die produzierten Mengen verschwindend gering sind.

Michels Vision sind Weine, die von ihrer Herkunft, dem Boden und dem Jahresverlauf erzählen. Und gerade deshalb gehören sie Jahr für Jahr zu den besten und spannendsten Vertretern der Rhône und zwar von den Einstiegsweinen aus den Serien Découverte und Tradition, über die gehobenen Prestige-Weine bis zu den famosen Spitzen aus der «Fac & Spera»-Serie.

Die Facetten des Occultum Lapidem

Je die Hälfte des Weins reift im Stahltank und im Holzfass. In der Nase hat der Occultum Lapidem Noten von Grafit und Leder sowie intensive Aromen von schwarzen Pfeffer, schwarzen Früchten und Unterholz. Es ist ein reichhaltiger, dichter und fruchtiger Wein, der mit einer tollen Frische ausgestattet ist.

Der Wein mit Jahrgang 2013 
besteht aus den Traubensorten Syrah, Grenache und Carignan. Er ist vier Jahre lagerbar und wird am besten bei 16 Grad genossen. Die Flasche ist für 20.50 Franken in jeder gut assortierten Vinothek sowie bei Smith & Smith Zürich erhältlich.

Der Weinkenner

Der Wein des Monats präsentiert von Markus LichtensteinMarkus Lichtenstein kennt die guten Tropfen und beweist aktuell bei Smith & Smith Wine Company einen guten Riecher. Der leidenschaftliche Gastronom und Weinhändler ist gelernter Koch und hat während mehreren Jahren an Top-Adressen wie Chez Max, Leo’s Bistro oder in der Auberge du Raisin die Gäste verwöhnt. Nach Abschluss der Hotelfachschule Luzern arbeitete er zehn Jahre bei Baur au Lac Weine. Anschliessend stellte er sein Wissen als Partner beim Weinhandel Boucherville Zürich zur Verfügung.

 

 

Text und Bild: Smith & Smith 

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