In den Frühlingsmonaten wünschen wir uns frischen, unbeschwerten Genuss – auch bei den Getränken. Tee gehört dabei für viele Geniesser zur ersten Wahl. Daher haben wir Tee-Experten Heini Schwarzenbach aus Zürich nach seinen drei Tee-Favoriten für das Frühjahr gefragt.
Tausende Aromen und Düfte strömen dem Besucher entgegen, wenn er die Tür zum Kolonialwarenladen «H. Schwarzenbach» an der Münstergasse in Zürich öffnet. Bis unter die hohen Decken reihen sich Blechdosen, Beutel und Gläser – jedes einzelne gefüllt mit Delikatessen, Teeblättern oder frisch gerösteten Kaffeebohnen aus aller Welt. Die Kunden schätzen das traditionsreiche Geschäft unter anderem wegen seiner hohen Expertise im Bezug auf Teesorten.
Obwohl das ganze Jahr über gerne Tee getrunken wird, ist das Heissgetränk doch gerade in den Frühlingsmonaten besonders beliebt. Kein Wunder, schliesslich ist Tee ein wahrer Alleskönner: Durstlöscher, Müdigkeitskiller, Feuchtigkeitsspender und dazu noch beinahe in jeder Geschmacksrichtung erhältlich.
Teesorten: Experten-Tipps für drei feine Frühlingstees
Natürlich gibt es nicht den einen Frühlingstee. Die Wahl des besten Frühlingstees richtet sich immer nach Vorlieben des Trinkers und seinen bisherigen Gewohnheiten. Kleinere Genuss-Trends lassen sich aber trotzdem ausmachen: «Im Frühling möchten die Kunden etwas Frisches, Spritziges», erklärt Geschäftsführer Heini Schwarzenbach. Gerne wähle man daher Teesorten, die erst kurz zuvor geerntet wurden und daher gerade Saison haben. Der Geschmack sei dann besonders fein und aromatisch, schon bei kurzer Ziehdauer.
1. Darjeeling – Leichten Flugtee pur geniessen
Zwischen Februar und April werden die ersten Teeblätter des Darjeelings in der gleichnamigen Region Indiens geerntet und anschliessend per Flugzeug in die Welt geschickt. Diese erste Ernte hat ein mildes, blumiges Aroma und wird möglichst unverfälscht genossen: «Am besten trinkt man ihn pur», empfiehlt Schwarzenbach. Wenn überhaupt, könne man diesen milden Tee leicht mit etwas Zucker süssen.
2. Long Jing – Gesund ins Jahr starten
Sehr beliebt sind nach wie vor die verschiedenen Sorten des Grünen Tees. Ihr Vorteil ist die wohltuende Wirkung auf den Körper – er gilt als «Gesundheitstee». In seinem Laden empfiehlt Heini Schwarzenbach seinen Kunden gern die Sorte «Long Jing», die sehr beliebt und gut bekömmlich sei.
Tipp vom Experten: Grüntee sollte mit kochend heissem Wasser übergossen werden. Je länger Sie ihn anschliessend ziehen lassen, desto langanhaltender ist auch die Wirkung des Teins darin.
3. Früchte-Kräuter-Tee – Die Mischung macht’s!
Geht der Frühling dann irgendwann in den Sommer über, sollte es beim Teetrinken auch um ausreichende Flüssigkeitsaufnahme gehen. Früchte- und Kräutertees sind dazu eine gute Wahl, weil sie einen erfrischenden Geschmack haben und kein Tein enthalten. Besonders schön seien Mischungen aus Kräutertee und Früchtetee, meint Heini Schwarzenbach. Sein Favorit: Kräuter-Orange.
Beliebt aber seien auch der süsse Geschmack von Ananas, Brombeer- oder Himbeerblättern sowie die Klassiker Pfefferminze, Hagebutte, Lindenblüte und Kamille. Je nach Geschmack liesse sich eine individuelle Mischung zusammenstellen.
Den eigenen Lieblingstee finden
Ein guter Tee ist keine Frage des Preises, sondern immer der eigenen Vorlieben. «Teurer Tee kann schwierig sein, weil er einen gewissen Werdegang voraussetzt», wagt Schwarzenbach einen Erklärungsversuch. An manche Sorten müsse man sich eben herantasten, man benötige ein gewisses Knowhow. «Wissen macht Freude», so der Experte. Falsch zubereitet könne auch ein teurer Tee nicht gut schmecken. Eine Beratung vorher könne sinnvoll sein.
Hat man erst einmal eine oder mehrere feine Teesorten ausgewählt, müsse man nur noch darauf achten, sie richtig zu lagern. Eine Teedose oder eine verschliessbare Porzellanschüssel bewahren das Aroma. Zu lange sollte man sich trotzdem nicht Zeit lassen mit dem Tee-Genuss. «Der Tee wird nicht besser», betont Schwarzenbach. Am besten brauche man die Teeblätter innerhalb einiger Wochen auf.
Kolonialwaren H. Schwarzenbach aus Zürich
Das traditionsreiche Kolonialwarengeschäft H. Schwarzenbach im Zürcher Oberdorf wurde 1864 von Heinrich Schwarzenbach I. gegründet. Geführt wird das Delikatessengeschäft an der Münstergasse noch immer von der Familie Schwarzenbach, heute bereits in der fünften Generation.
Das vielfältige Angebot reicht vom hausgerösteten Premiumkaffee über ausgesuchte Teeraritäten und erlesene Gewürze bis hin zu exotischen Dörrfrüchten und exquisiten Essigspezialitäten und feinsten Ölen.