Salbei: eine aromatische Heilpflanze mit Tradition
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Der grüne Alleskönner Salbei

Nomen est omen – die Bezeichnung Salvia leitet sich vom lateinischen salvare (heilen) ab und weist auf die medizinische Verwendung der Salbeipflanze hin. Salbei kann sowohl in der Küche als auch medizinisch sehr vielseitig verwendet werden.

Der robuste Strauch bedarf keiner aufwendigen Pflege und blüht je nach Sorte im Frühsommer violett bis rosa und weiss. Die Blätter können das ganze Jahr über geerntet und getrocknet oder zwischen Lagen mit eingeöltem Papier tiefgekühlt werden. Die jungen Blätter des dekorativen Purpursalbeis sind purpurviolett und eignen sich wunderbar als Garnitur für mediterrane Gerichte.

Die medizinische Wirkung der Salbeipflanze

Salbeiblätter enthalten eine grosse Menge an ätherischen Ölen (Thujon, Cineol, Kampfer), denen eine schweisshemmende und antiseptische Wirkung nachgesagt wird. Der Gehalt an Thujon führt dazu, dass das ätherische Öl des Salbeis in grösseren Mengen giftig wirkt. Salbeiblätter sollten aus diesem Grund nur in Massen genossen und auch nicht jeden Tag als Tee konsumiert werden.

Eine Ausnahme bildet der Spanische Salbei, der kein Thujon enthält und deshalb auch ohne Bedenken verwendet werden kann. Der unter Feinschmeckern besonders beliebte Dalmatinische Salbei verfügt hingegen über einen besonders hohen Thujon-Gehalt und sollte nur sehr sparsam dosiert werden.

Salbei-Tee als Heilmittel

Für eine Tasse Salbeitee einen Teelöffel getrockneter und zerkleinerter Salbeiblätter mit kochendem Wasser überbrühen, abdecken und zehn Minuten ziehen lassen. Der auf Körpertemperatur abgekühlte Tee ist im Winter ein bekanntes Hausmittel als Gurgellösung bei Halsentzündungen. Im Sommer wird der Tee als Getränk oder bei der Körperpflege zur äusserlichen Anwendung als Fussbad aufgrund der schweisshemmenden Wirkung als wohltuend empfunden. Auch Waschungen mit Salbeitee haben sich bewährt.

Verwendung von Salbei in der Küche

Salbeiblätter sollten aufgrund ihres ausgeprägten Aromas nicht mit anderen Gewürzen oder Kräutern kombiniert werden. Salbei verträgt grosse Hitze und verliert durch das Braten oder Mitgaren seinen etwas bitteren Geschmack. Dem bekannten Saltimbocca (Spring-in-den-Mund) verleiht erst Salbei den gewissen Pfiff: Die kleinen, flach geklopften Kalbsschnitzel werden mit einem frischen Salbeiblatt und etwas Parmaschinken belegt und zwei Minuten von jeder Seite in der Pfanne gebraten – ein leichter Genuss für die Freunde schneller Küche. Ganze oder in Streifen geschnittene, frische Salbeiblätter sind in Butter gebraten eine köstliche Begleitung für Bandnudeln oder Tortellini. Zum Aromatisieren von Süssspeisen eignet sich der aus Mexiko stammende Ananassalbei ausgezeichnet. Seine Blätter duften nach Ananas und schmecken sehr mild.


Titelbild: Zoryanchik, iStock, Thinkstock

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