Sie sind kräftig rot, leuchtend gelb, richtig scharf oder verlockend süss: Wintergewürze machen Gerichte nicht nur schmackhaft und voller intensiver Aromen, sondern haben auch eine wärmende und positive Wirkung auf den Körper.
Was wäre die Winterzeit ohne die betörenden Düfte von Zimt, Vanille oder Nelken? Früher kochte man mit diesen Gewürzen im Winter vor allem aus gesundheitlichen Gründen. Heute gehören sie in jedes gute Gewürz-Kästchen. Jedes Wintergewürz hat seine ganz besondere Wirkung und eignet sich für unterschiedliche Gerichte und Anwendungen.
Die klassischen Wintergewürze
- Als sinnlicher Alleskönner gilt Zimt. Die aromatische Rinde des Zimtbaumes hat eine Vielzahl von gesundheits- und schönheitsfördernden Wirkungen. Beispielsweise senkt Zimt den Blutzuckerspiegel, hat eine stark antibakterielle Wirkung, kurbelt den Stoffwechsel an und kann den Cholesterinspiegel senken. Eine Zimt-Honig-Maske regt die Durchblutung der Haut an und pflegt sie.
- Im Glühwein darf Kardamom nicht fehlen. Auch türkischen Kaffee oder indischen Chai kann man hervorragend mit einer Messerspitze des frisch gemahlenen Kardamom-Pulvers verfeinern. Sogar als Aroma für salzige Gerichte eignet sich das Gewürz bestens. Ausserdem hilft es gegen Magenschmerzen und Mundgeruch. Erhältlich ist dieses Gewürz in schwarz geräuchert aus dem Himalaja-Gebiet oder in grün von der Malabarküste.
- Entweder man mag es oder ergreift die Flucht davor: Anis. Bereits die Römer verfeinerten damit ihre Backwaren. Die Änis-Chräbeli gehören hierzulande bei vielen zu den Favoriten in der Weihnachtsguezli-Büchse. Eine besondere Rolle nimmt Anis bei alkoholhaltigen Getränken ein. Der berühmt-berüchtigte Absinth – auch bekannt als «grüne Fee» – verdankt seinen Geschmack einer Kombination aus Wermut, Anis, Fenchel und weiteren Gewürzen. Als heisser Aufguss wirkt Anis krampflösend, erkältungslindernd und verdauungsfördernd.
- Die Nelken gelten als wahre Wundermittel. Steckt man eine Orange mit den würzigen Nägelchen voll, duftet das ganze Haus wochenlang herrlich frisch und aromatisch. In der Küche verfeinern Nelken nicht nur Lebkuchen, sondern auch klassische Fleischgerichte. Besonders harmonisch ist hier die Kombination mit Lorbeerblättern. In der Naturheilkunde hat das Gewürz ebenfalls seinen festen Platz. Die chinesische und ayurvedische Medizin empfiehlt bei Zahnschmerzen auf eine Nelke zu beissen.
- Muskatnuss kennt man hierzulande vor allem zum verfeinern von Kartoffelstock. Die holzige, bittersüsse Note kann aber vielseitig eingesetzt werden. Bei Eintöpfen und anderen Fleischgerichten passt dieses Wintergewürz perfekt. In Gebäck oder Puddings überrascht Muskat insbesondere in der Kombination mit Vanille. Die Tropen-Nuss stammt ursprünglich aus Indonesien und hilft bei Verdauungs- und Leberbeschwerden.
Die Scharfmacher unter den Wintergewürzen
- Sie ist die Königin der Schoten: Chili gehört zur Gattung der Paprika und gilt als wahre Geschmacksexplosion. Schon eine kleine Menge der Schale und der Kerne verleihen einem Gericht die nötige Schärfe. Tränende Augen und laufende Nasen sind bei ungeübten Scharf-Essern vorprogrammiert. In Mexiko und Indien schwört man auf diese Schärfe als Stimmungsheber und zur Abwehr von Bakterien. Besonders sinnlich ist Chili in Kombination mit schwarzer Schokolade – das wussten bereits die Maya und Azteken.
- Ob weiss, grün, rot oder schwarz: Pfeffer ist das Standardgewürz in schweizer Küchen. Nicht umsonst reichen bereits etwas Salz und eine Prise Pfeffer zum Verfeinern von vielen Gerichten. Grüner und schwarzer Pfeffer wird aus unreifen Früchten hergestellt. Weisser Pfeffer zeichnet sich durch seine milde Note aus, während sein roter Konterpart nur selten eingesetzt wird. Früher waren die kleinen Früchte so wertvoll, dass sie mit Gold aufgewogen wurden. Heute überraschen sie beispielsweise auf Erdbeeren oder als Scharfmacher im Gin Tonic.
- Curry ist ein fester Bestandteil der orientalischen Küche. Die verschiedenen Zusammensetzung bestehen aus unterschiedlichen Zutaten und sind meist ein gut gehütetes Familien-Rezepte. Die individuellen Mixturen sind der Stolz jeder indischen Hausfrau. Die Mischungen bestehen aus Koriander, Ingwer, Kardamom, Sesam, Zimt, Pfeffer, Kreuzkümmel, Senfkörner, Bockshornklee, Knoblauch, Muskatnuss, Fenchel, Chillis, Asafoetida, Paprika und Nelken. Kurkuma gibt dem Curry seine gelbe Farbe. Interessant ist auch, dass nur in hochwertigen Mischungen Curryblätter enthalten sind. Die Zubereitungsarten sind variabel: vom edlen Kokosmilch-Curry bis zum Schweizerischen Riz Casimir oder der Deutschen Currywurst gibt es Gerichte mit Curry in allen Variationen.
Die besten Adressen für feine Wintergewürze
Gewürze können sich stark in ihrer Qualität unterscheiden. Man sollte vorrangig frische und hochwertige Produkte kaufen, nur dann haben sie maximales Aroma und die vollen positiven Wirkungen auf Geschmack, Gesundheit und Schönheit.
Die beste Qualität bekommt man in speziellen Gewürzhäusern wie den Läden von Alfons Schuhbeck in Chur und Luzern oder bei Ingo Holland in Zürich. Lohnenswert sind auch Besuche bei der La Cucina in Bern, dem Gewürzladen Näfels oder dem Gwürzhüsli im Glattzentrum und in Rothrist. Eine wahre Perle ist der Laden von Beat Heuberger in Zürich. Das grösste Sortiment finden Sie online unter merlasco.com.
Coop bietet im Fine-Food-Sortiment zwei Gewürzmischungen an. «Dukkah» ist eine afrikanisch-orientalische Gewürzmischung, die hervorragend zum Marinieren von Fleisch- und Fischgerichten passt und Fruchtkompott eine überraschende Note gibt. «Ras el Hanout» kommt aus der arabischen Küche und besteht aus bis zu 25 Gewürzen. Lavendel und Rosenblütenblätter verströmen einen süsslichen Duft. In Marokko wird «Ras el Hanout» für das Nationalgericht Tajine und für Süssspeisen verwendet. Erhältlich sind die Produkte für 6.90 Franken in grösseren Coop-Verkaufsstellen.
Von Migros Séléction sticht der Blütenpfeffer heraus. Die Mischung ist nicht nur ein Hingucker auf dem Tisch, sondern auch eine Gaumenfreude bei Fleischgerichten. Erhältlich für 5 Franken in grösseren Migros-Filialen.